Wölli, ehemaliger Schlagzeuger der Toten Hosen, kehrt als aktiver Musiker zurück. Mit der Raucher-Hymne "Ein Bisschen Nikotin" will er für mehr Toleranz in beiden Lagern sorgen.
Meerbusch (drei) - Wolfgang Rohde, besser bekannt als Wölli, ehemaliges Mitglied der Toten Hosen, kehrt als aktiver Musiker zurück. Allerdings nicht mit seiner alten Band, sondern solo und mit einer Raucher-Hymne, passend zum ab Anfang Januar in Kraft tretenden Nichtraucherschutzgesetz. Der Song "Ein Bisschen Nikotin" erscheint auf der gleichnamigen Homepage und steht ausschließlich als Download zum Preis von 99 Cent zum Verkauf.
Wölli sieht das Lied nicht als Provokation sondern möchte damit "Brücken schaffen und auf beiden Seiten – bei Rauchern und Nichtrauchern – für mehr Toleranz sorgen", erklärt er in einer Pressemitteilung. Der Track an sich kommt im Schlagerstil daher. Wölli klingt mit seiner tiefen, rauchigen Stimme ein wenig wie Udo Lindenberg, wenn er fröhlich "Ohne Rauch sterben die anderen auch" singt oder feststellt, als Raucher sei man heute "der letzte Arsch".
Ob er damit bei Nichtrauchern auf Verständnis oder Toleranz stößt, bleibt abzuwarten. Bereits seit Anfang des Jahres tritt der ehemalige Hosen-Schlagzeuger wieder aktiv als Musiker in Erscheinung, allerdings mehr als Komponist, Texter, Produzent und Sänger. Ein schwerer Verkehrsunfall, nach dem er eine Zeit lang im Koma lag, beendete im Mai 2000 seine Karriere bei den Toten Hosen.
Mehrere Operationen und einen längeren Reha-Aufenthalt später wechselte Wölli auf die Produktionsseite. Er startete das Newcomer-Festival "Rock am Turm", arbeitet als Tourneeveranstalter und nahm mit seinem Trallala Musik Verlag und die Plattenfirma Goldene Zeiten Records talentierte junge Bands unter Vertrag. "Ein Bisschen Nikotin" stellt den Auftakt zu seinem ersten Solo-Album dar, das für 2008 in Planung ist.
186 Kommentare
Finde ich sehr gut. Diese populistische Hetze gegen Raucher ist wirklich ziemlich lächerlich geworden. Innerhalb von wenigen Monaten ist aus dem Rauchen plötzlich eine Bedrohung geworden, die ungefähr so katastrophal wie 12 Atombombeneinschläge wirken soll. Passivrauchen ist auch das lustigste, was ich je gehört habe. Wenn mein Nachbar grillt, dann schadet es meiner Lunge mehr als wenn jemand imselben Zimmer pafft. Ach ja, Medien sind herrlich.
Bin übrigens Nichtraucher.
und krebskandidat!
Aber denkt bei dem ganzen Rauch denn nicht mal jemand an die Kinder???
so, mit diesen beiden artikeln wär dann wohl alles gesagt:
http://www.stern.de/wissenschaft/medizin/:…
http://www.stern.de/wissenschaft/medizin/:…
Nö.
Stern: Raucher, aufstehen! (http://www.stern.de/politik/panorama/60574…)
Die Zeit: Der Terror der Tugend (http://www.zeit.de/2007/13/Verbotsmanie?pa…)
Die sagen genau das Gegenteil, und es werden nicht die Letzten sein.
Nachtrag:
Zu diesem Thema wird es nie einen Konsens geben. Weil beide Seiten gute Argumente haben, und zum Teil Recht.
Das ist eine der schönen Seiten in einer liberalen demokratischen Gesellschaft.