Die dritte Motto-Show von "Deutschland sucht den Superstar" bot "Happy Holiday Hits" auf. Für Nelson Sangaré nahm das Sommermärchen ein jähes Ende.
Köln (dani) - "Ich bin Ihr Animateur heute Abend!" Die Ankündigung eines auf Kid Rock in der Sommerfrische getrimmten Marco Schreyl lässt mit dem Schlimmsten rechnen. Tatsächlich: Die für Motto-Show Nummer 3 ausgegebene Parole lautet "Happy Holiday-Hits". Akustischen Grausamkeiten des "Lambada"-Kalibers wären damit Tür und Tor geöffnet.
Die Titelauswahl hätte - das einleitende Sommer-Song-Medley, das die verbliebenen acht Kandidaten gemeinsam vortrugen, sprach Bände - weit grausamer ausfallen können. "Summer Jam" von The Underdog Project hatte ich tatsächlich länger nicht gehört. Nelson Sangaré brachte die Nummer dennoch kein Glück: Es lag stimmlich konsequent daneben.
Dass Volker Neumüller "das Gesamtpaket" lobte und Nina Eichinger Nelsons Auftritt gewohnt "super, klasse, richtig gut" fand, tat am Ende so wenig zur Sache wie das lange Gesicht der nur zu Deko-Zwecken tauglichen Jurorin: Der ursprünglich einmal als Mitglied der Favoritengruppe dieser Staffel geführte Hoffnungsträger stand an Ende der Sendung als Verlierer da. Yes, he can - nach Hause fahren.
Manuel: Spur- und schmerzlos
An Nelsons Stelle erhielt Manuel Hoffmann eine neue Chance, vielleicht doch endlich einmal Eindruck zu hinterlassen. Seine Interpretation von Modjos "Lady" zog jedenfalls auch diesmal wieder spur- und schmerzlos am Zuschauer vorüber - anders als sein ungeschickter Aufzug. Vielleicht sollte Omma Hoffmann nicht nur Bewegungs-Ratschläge erteilen, sondern sich zudem in die Style-Beratung einmischen. Eine unglücklichere Kombination aus Shorts und Konfirmanden-Jackett hätte sie auch nicht aussuchen können.
Ja, wo sammer denn?
Bei Helmut Orosz bleibt im Grunde egal, was er anzieht, da er sich sein Hemd ohnehin von dem reißen wird, was er offenbar für einen Astralleib hält. Diese Marotte fällt, zusammen mit seinem gezwungenen Formationstänzer-Dauergrinsen und dem unsäglichen Akzent, mit dem er "Summer In The City" - vorgetragen in der Fassung von Joe Cocker - vergewaltigte, in die Kategorie "Dinge, die man besser nicht erlebt hätte". Sammer in se sitti? Ja, wo sammer denn?
Freud und Leid auf der Bühne
Thomas Karaoglan bemühte erneut den bereits im Recall strapazierten Bontempiorgel-Beat aus Bohlen/Medlocks "Mamacita". Im Programm eines Nachwuchs-Alleinunterhalters, wie der 16-Jährige zweifellos einen abgibt, schmerzt auch ein solcher Billigtitel nur leise. Immerhin: Der zum 'Checker' erkorene Jüngling scheint sich auf der Bühne pudelwohl zu fühlen.
Anders Kollegin Ines Redjeb, bei der ich immer noch nicht dahinter gekommen bin, was eigentlich ihr Problem darstellt. Wie bereits in der Vorwoche beklagte sie sich ausufernd über die Ungerechtigkeit, Schuhe tragen zu müssen, in denen sie nicht laufen kann. Steht das als Bedingung im Vertrag, oder was? Muss wohl so sein: Ines schnürte sich in hochhackige Goldsandälchen, reduzierte ihre Bewegungen auf ein Ausbreiten der Arme und gab ansonsten steif wie ein Fossil "When Love Takes Over" aus dem Fundus von David Guetta zum Besten. Gesanglich im Vergleich zu den Vorwochen um Welten besser, zwar. Eine mitreißende Darbietung sieht trotzdem anders aus.
Styling statt Stimme
Kim Debkowski scheint sich inzwischen völlig von Stimme auf Styling verlegt zu haben: Weit mehr als ihr "La Isla Bonita" beeindruckte ihre rote Robe. Dieter Bohlen watschte die Vorstellung unfreundlich ab, auch Volker Neumüller rügte den "eierigen Gesang". Ohne Kim fiele DSDS in diesem Jahr jedoch trotzdem deutlich farbloser aus. Sie darf meinetwegen also gerne noch eine Weile bleiben.
Mehrzad toppt Menowin
Wenn alles mit halbwegs rechten Dingen zugeht, dürften ohnehin Mehrzad Marashi und Menowin Fröhlich das Finale untereinander austragen. Hatte in den vergangenen Wochen stets letzterer die Nase vorn, zog diesmal Mehrzad vorbei. Er gab Kool & The Gangs "Fresh" - und machte dem Titel mit schwungvoller Tanz-Einlage zum gewohnt sitzendem Gesang alle Ehre. Unfassbar, wie unterhaltsam dieser Knabe plötzlich ist, kaum dass er sich aus dem sicheren Schmachtballaden-Fahrwasser heraus wagt. "Alles richtig gemacht", befand nicht nur Meister Bohlen.
Neben Mehrzad erweckt als einziger Menowin nicht den Eindruck, er bewege sich nur, weil ihm irgendjemand gesagt hat, das gehöre dazu. Der in den letzten Wochen zum erklärten Staffel-Favoriten aufgestiegene Kandidat vergriff sich diesmal aber im Song: Santanas "Maria Maria" gab einfach nichts her, zu dem Menowin seine Stärken hätte ausspielen können.
10 Kommentare
the dark brown shades of my skin only add color to my tears.
that splash against my hollow bones, that rocks my soul.
looking back over my false dreams that i once knew.
wondering why my dreams never came true.
Auch wenn der Artikel teilweie unterhaltsam geraten ist...warum muss denn über diesen Kram jede Woche berichtet werden?
Bevor´s Gemecker losgeht: Ich habs heut zum ersten Mal komplett gelesen.
dieser Menowin mit seinen von unterdrückter Aggression zeugenden hektischen Zuck-Bewegungen, die eigntlich nie zum Song passen, ist einfach nur peinlich
hofffentlich gewinnt dieser Mehrzad, aber eigentlich auch schon wieder egal, denn in 1-2 jahren sind beide eh vergessen
ich würde Menowin wegen Epillepsie zum Arzt schicken, für mich ist es eher krampfartig was er aufführt. aber gut, wie man es eben empfindet.
haha, lustiges epillepsiewitzchen gemacht.
ich finde euch manchmal menschenverachtend