Zusammen mit "Survival Mode" erscheint eine weitere Single. Von der Frische und dem Feuer, mit dem Jordy einst startete, zeigt sie kaum noch etwas.
Berlin (dani) - Hallelujah! Nach monatelanger Anlaufphase hat Badmómzjay heute ihr Album "Survival Mode" veröffentlicht. Den Release begleitetete nicht nur eine mit dickem Werbepartner-Branding garnierte Releaseparty gestern in einem Berliner Techno-Club, sondern, wie das so Usus ist, eine weitere Single:
"Hallelujah" unterstreicht den Eindruck, den die jüngsten Songs der Rapperin vermittelten: Hier operiert jemand tatsächlich im "Survival Mode". Mit nahezu unbewegtem Gesicht sitzt sie da in diesem natürlich in Knallrot gehaltenen Fotostudio. Eine Visagistin mit noch ausdrucksloserer Miene zuppelt sie in Form, damit sie sich hernach in den üblichen Rapvideo-Klischee-Kulissen herumräkeln kann: im Luxusauto, vor der besprühten Wand oder in lasziver Pose auf einem Ausstellungspodest. Hallelujah, in der Tat.
Stangenware aus dem Luxusladen
Klar sieht das alles wieder hochprofessionell und teuer aus. Auch an dem darunter entlang tickenden Instrumental ist nicht mehr auszusetzen, als dass es sich eben um einen eher mehr als weniger typischen Jumpa-Beat handelt. Es wirkt aber trotzdem alles wie einigermaßen einfallslose Stangenware, nur dass diese Stange halt in einem Laden aus dem Luxussegment steht.
Schade eigentlich, dass das alles irgendwie nur noch sehr wenig von dem Feuer, der Frische und dem Spaß an der Sache vermittelt, mit dem Jordy im vergangenen Jahr ihren Höhenflug startete. Der kommerzielle Erfolg, den Badmómzjay inzwischen zweifellos hat, fordert seinen Tribut. Erst letzte Woche thematisierte sie im Kreise des ganz wunderbaren Rundfunk Tanzorchesters Ehrenfeld als Gast bei Jan Böhmermanns "ZDF Magazin Royale" die Schattenseiten des Ruhms:
Ja, "How To Survive" im Haifischbecken Entertainment-Industrie: Das wird wahrscheinlich die große Frage der nächsten Monate bleiben. Hoffen wir für Jordy, dass sie sich nicht vollends verheizen lässt. Alles andere wäre schon ein wenig herzzerreißend.
Was ihr Album "Survival Mode" kann, verrät euch der Kollege Yannik Gölz kommende Woche.
5 Kommentare mit 6 Antworten
Dieser Kommentar wurde vor einem Jahr durch den Autor entfernt.
Yannik rezensiert, dass wird dann wohl auch das spannendste an dem Album sein.
Ich find's geil. Ballert. Und ihre Coolness unterstreicht ihren Film.
Die kann halt gar nix, wie man auch im ZDF Magazin Royale gesehen hat.
Sehe ich ähnliches, auch wenn's Gegenwind aus Prinzip gibt. Da ist nix. Nicht mal genug Atemtechnik für die Betonung.
Besonders lustig finde ich es, wenn in den YT Kommentaren dann sachen stehen wie "Wow, einfach wow, Raptecjnisch übertrieben krass. Allein die Atemtechnik um den ganzen Part den Druck in der Stimme zu behalten."
Äh.... what???
Naja, gibt ja mittlerweile auch Props dafür, dass Playback Rapper ne gute Show machen und das Mikro richtig halten.
Aber steht das da wirklich? Ich krieg Kopfschmerzen...
Du hälst auf der Bühne gern das Sennheiser zu,
Ich wünschte du würdest das im Studio tun
Jetzt mal reingehört, besser als der 2023er Kolle. Aber hm... wer ohne Backup live rappen will sollte auch live ohne Backup rappen können. Aber immerhin ist sie live ans Mic gegangen, auch wenn es höchstens akzeptabel war.
Sie ist die Shirin David Deutschlands.