Zuerst freute sich der Musiker über die Auszeichnung. Nun ist ihm die Sache nicht mehr geheuer.

Leipzig (ebi) - "Wenn ich daran denke, wer den Preis schon bekommen hat - Michail Gorbatschow und der Dalai Lama - dann ist das schon echt geil", befand Sebastian Krumbiegel noch im März. Mittlerweile schätzt der Prinzen-Sänger die Situation anders ein: "Nach langem Abwägen habe ich beschlossen, den #löwenherz #friedenspreis 2023 nicht anzunehmen, weil ich mit der Meinung einiger der Beteiligten zum #Ukrainekrieg und dessen Ursachen nicht übereinstimme", heißt es in einem aktuellen Tweet.

Den Löwenherz-Friedenspreis verleiht die im baden-württembergischen Leonberg beheimatete NGO Human Projects jährlich: "Er zeichnet Menschen aus, die sich in besonderer Weise für Frieden, Freiheit, Aufklärung, Integration und eine gerechtere Welt einsetzen", heißt es in einer Selbstbeschreibung auf der Website der Organisation. Zu den weiteren, früheren Preisträgern zählen u.a. Konstantin Wecker oder auch Fridays For Future.

Krumbiegel erhalte den Preis aufgrund seines persönliches Engagements für eine starke Demokratie und Vielfalt, hieß es damals: "Dies alles benötigen wir angesichts der großen Herausforderungen unserer Zeit: Der brüchiger werdende gesamtgesellschaftliche Zusammenhalt, Klimawandel, Energiekrise und die weltweiten kriegerischen Auseinandersetzungen."

Wessen Haltung Krumbiegel nun kritisiert, benennt er in seinem Tweet zwar nicht konkret. Anzunehmen ist dennoch, dass er u.a. jene Person meinen könnte, die den Friedenspreis parallel erhalten soll: Gabriele Krone-Schmalz. Der ehemaligen ARD-Korrespondentin in Moskau wird u.a. von Historikern und Osteuropa-Experten schon seit Beginn des Ukrainekriegs vorgeworfen, russische Narrative zu verbreiten. Für die Leonberger Organisation steht Krone-Schmalz gleichwohl in der Tradition der "Denkweise Gorbatschows".

Fans erhoben Einspruch

Zudem werden dem bei der Preisverleihung vorgesehenen Laudator, der ehemalige katholische Priester und Friedensbewegungsmitglied Eugen Drewermann, eine Nähe zu Verschwörungstheorien und reaktionären Tendenzen nachgesagt. Fans hatten Krumbiegel aufgefordert, den Preis deshalb nicht anzunehmen. Die Verleihung soll am 19. November in Leipzig stattfinden.

Der Deutschen Presse-Agentur sagte Krumbiegel nun, er habe mit der Ablehnung deswegen so lange gezögert, weil er eigentlich davon überzeugt sei, dass man miteinander reden müsse, wenn man unterschiedlicher Meinung sei. Vor allem in Kriegszeiten müsse man sich aber klar positionieren und keine Zweifel aufkommen lassen, auf welcher Seite man stehe. Die Reaktion von Human Projects steht noch aus.

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