Wie seine Managerin mitteilte, verstarb die Postpunk-Legende Mark E. Smith am gestrigen Mittwoch.
Manchester (maxi) - Mark E. Smith, Gründer der britischen Postpunk-Band The Fall, ist tot. Wie Bandmanagerin Pam Van Damned auf Twitter mitteilte, starb der Sänger im Alter von 60 Jahren in seinem Zuhause. Schon im letzten Jahr hatte Smith gesundheitliche Probleme und musste mehrere Auftritte absagen.
Genauere Angaben zu den Umständen sollen in den nächsten Tagen folgen. Bis dahin erbaten Van Damned und die Familie des Sängers sich die Wahrung ihrer Privatsphäre.
The day I've been dreading.
"It is with deep regret that we announce the passing of Mark E. Smith. He passed this morning at home.... 1/2
— Fall news (@fallnews) 24. Januar 2018
"... A more detailed statement will follow in the next few days. In the meantime, Pam & Mark’s family request privacy at this sad time." 2/2
Pam Van Damned
The Fall - manager— Fall news (@fallnews) 24. Januar 2018
In der Industrie- und Punkstadt Manchester geboren, gründete Smith The Fall 1976 und war in der Geschichte der Band die einzige Konstante in der Besetzung. Bekannt für seine verschrobene und zynische Art, die sich auch in seinen Texten widerspiegelte, tauschte er seine Kollegen fortwährend aus und verbrauchte so in 41 Jahren über 66 Musiker. Erst 2017 veröffentlichten The Fall ihr insgesamt 32. Studioalbum "New Facts Emerge".
Subkultur-Ikone mit bewegter Vita
Die Nachricht vom Tod des eigenwilligen Freigeistes bewegte diverse britische Musiker zu Abschiedsbotschaften, darunter Lisa Stansfield und Billy Bragg:
So very sad. Goodbye Mark. E. Smith. It was good knowing you
— Lisa Stansfield (@lisajstansfield) 24. Januar 2018
First we lost Ursula Le Guin, then Hugh Masekela, now Mark E Smith. Been a tough week for cultural icons.
— Billy Bragg (@billybragg) 24. Januar 2018
Smiths Musik hat über die Jahrzehnte hinweg Einfluss auf das Werk vieler Bands ausgeübt, Tocotronic etwa widmeten ihm mit "Ich habe geträumt, ich wäre Pizza essen mit Mark E. Smith" einen eigenen Song. Mit Verehrung konnte Smith allerdings nie etwas anfangen. Als laut.de-Autorin Jasmin Lütz ihn 2001 im Interview darauf ansprach, dass er für viele Menschen ein Idol sei, antwortete Smith:
"Das ist ziemlich schwer für mich. Ich gehe meine eigenen Wege. Ich mag es nicht wirklich, wenn Leute mich in diese Sparte drängen. Ich möchte mich nicht für alle verantwortlich fühlen. Es gibt eine Menge Scheiße da draußen. Wenn ich sterbe, muss ich womöglich noch dafür zahlen!"
2 Kommentare
einstiegstipp: als album das großartige "extricate" von 1990 und vorher diese frühe single, die postpunk mitdefinierte: https://www.youtube.com/watch?v=sk1TP5EkLS4
Die perfekte Einstiegsdroge ist die letztes Jahr erschienene Singles-Box (7CDs), weil es einen hervorragenden Überblick über sein -schaffen gibt