Nach ihrem Duett mit Florence And The Machine war der 19-Jährigen der Sieg nicht mehr zu nehmen. Auf den Plätzen zwei und drei landeten Kim Sanders und Michael Schulte.
Berlin (mis) - Die 19-jährige Ivy Quainoo aus dem The BossHoss-Team hat die erste Staffel von "The Voice Of Germany" gewonnen und erhält einen Plattenvertrag. Im Laufe der Show avancierte die Berlinerin mit ghanaischen Wurzeln aufgrund ihrer Darbietungen zum Topfavoriten.
Mit 33 Prozent der Zuschauerstimmen und Single-Downloads lag sie deutlich vor Kim Sanders (Team Nena), die ihrerseits Michael "Tingeltangel-Bob" Schulte (Team Rea) auf Rang drei verwies. Vierter wurde Max Giesinger (Team Xavier).
Downloads zählten doppelt
Den Sieger bestimmten die Zuschauer per Telefon und SMS. Neu war die Regelung, dass auch die Download-Zahlen der vergangenen Woche in doppelter Wertung in die Abstimmung mit eingehen.
Schon nach der Aretha Franklin-Eröffnung "Say A Little Prayer", die Ivy Quainoo mit ihren BossHoss-Teamchefs absolvierte, war der Grundstein für eine musikalisch hochwertige Sendung gelegt. Dass die ihrer eigentlichen Qualifikation enthobenen Juroren zu schmückendem Beiwerk verblassten, störte kaum. Sie hatten auch eine undankbare Aufgabe.
Xavier Naidoos Halbfinal-Fehler rächte sich
"Das war zu wünschen, dass alle, die jetzt noch übrig sind, uns keine Schande machen", schickte etwa Xavier Naidoo ein missglücktes Lob an Nenas Finalistin Kim Sanders. Vollprofi Naidoo muss spätestens an diesem Abend gemerkt haben, dass seine Halbfinal-Ausbootung von Mic Donnet ein schwerer Fehler gewesen ist. Denn Max Giesingers Stimme war denen seiner Konkurrenz deutlich unterlegen.
Alle Kandidaten hatten drei Auftritte: Einen Solo-Auftritt mit dem selbstgeschriebenen Song aus dem Halbfinale sowie zwei Duette, einmal mit den entsprechenden Juroren und einmal mit einem internationalen Star.
Schulte auf einem Level mit Shootingstar Ed Sheeran
Hier hatten sich die ausrichtenden Sender mächtig ins Zeug gelegt und präsentierten mit Florence And The Machine, Marlon Roudette, Katie Melua und Ed Sheeran Duett-Künstler, die sicherlich nicht jede Castingshowbühne freiwillig betreten hätten.
Nicht nur optisch passte der junge britische Singer/Songwriter-Shootingstar Ed Sheeran mit seinem wirren Rotschopf hervorragend zu Reas Liebling Schulte, die beiden harmonierten auch gesanglich auf einem Niveau, dass ein Unwissender den Profi nicht hätte heraushören können.
Giesinger verstummte neben Katie Melua
Sanders absolvierte ihre Aufgabe mit Marlon Roudette ordentlich, während der rockfreudige Giesinger im ruhigen Balladengesäusel neben Katie Melua klar im falschen Film war. Da er offenbar im Vorfeld verraten hatte, sich als Teenie in Melua verguckt zu haben, musste er nun im Beisein der Sängerin tumbe Moderatorenfragen über sich ergehen lassen und stand nach seinem verunglückten Auftritt da wie ein belehrter Schulbub.
Quainoo vollbrachte schließlich die enorme Leistung, an der Seite der britischen Vokalartistin Florence Welsh zu bestehen ("Shake It Up"), was ihr nicht nur die Gunst des Publikums, sondern auch die der Grammy-Gewinnerin einbrachte, die nach der Entscheidung sogleich für eine Umarmung auf die Bühne stürmte.
Quainoo - zwei "o"s stehen für Qualität
Sie war auch die einzige, deren Auftritte den Juroren stets überschwängliche Komplimente entlockten. Quainoo war damit schon vor der Entscheidung die Siegerin, auf die sich alle Jury-Mitglieder einigen konnten.
Als Naidoo herumalberte, die zwei "o"s in Quainoos Namen stünden eben wie bei seinem Namen für Qualität, konterten Ivys Chefs, dass dies wohl eher an den zwei "o"s in The BossHoss liegen müsse.
10-Städte-Tournee bereits gebucht
Für Alec und Sascha ist Quainoos Sieg auch ein persönlicher Erfolg. Neben Nena, Rea und Xavier nehme man in dem TV-Format "definitiv die Rolle der Underdogs" ein, wie Sascha vor wenigen Wochen im laut.de-Interview erklärte. Entsprechend ausgelassen bejubelten die Cowboys den Sieg, kümmerten sich aber gleichzeitig rührend um ihren weinenden Schützling.
Am 15. Mai startet die bereits gebuchte 10 Städte-Tournee der "Voice"-Gewinnerin in Hamburgs Großer Freiheit. Der Ticket-Vorverkauf begann bereits am Finalabend um 17 Uhr. Zuvor erscheint natürlich noch Quainoos Debütalbum.
13 Kommentare mit einer Antwort
Danke für diesen Artikel! Ich war echt begeistert dass man es endlich mal geschafft, in Deutschland ein Castingshow-Finale auf wirklich hohem Niveau abzuliefern, mit einer fantastischen Siegerin! Gut dass das hier auch gewürdigt wird!
tja, aber in spätestens 5-6 monaten wird sich an diesen namen niemand mehr erinnern können ... nur andere songs nachzusingen macht eben noch keinen "star".
Höhö voll daneben gelegen.. Die tage kam Album 2 auf den markt und verkauft sich gut.... Man sollte bei Vorhersagen vorsichtiger sein
Naja, in einer Castingshow hat man aber leider auch erstmal nur die Möglichkeit Songs zu covern, erstmal abwarten wie ihr Debutalbum wird... und ihre erste Single ist doch garnicht so übel, natürlich nicht der Überhit, hebt sich aber definitiv von den ganzen anderen 0815-Casting-Sigersongs ab
Hübsch ja, Stimme nein.
Klar ich bin jetzt nicht der Musikkritiker vom Dienst, aber wirklich...??
Mir drängt sich da leider son bisschen ein 'Quoten-Minderheit'-Gedanke auf..
Ist doch schon wieder vergessen die Dame oder?
Nö ist sie nicht, sie hat grad ihr Album veröffentlicht, lohnt sich reinzuhören wenn man gut gemachten Soulpop mag