laut.de-Biographie
NIKI
Man muss vielleicht dabei gewesen sein, aber 88Rising war zwischen 2015 und 2018 eine absolute Macht. Die Idee, mit der geballten kreativen Kraft der Diaspora eine Brücke zwischen dem asiatischen und amerikanischen Musikmarkt zu schlagen, das war neu – und vor allem haben sie mit beeindruckender Effizienz Talent ermittelt, das das kreative Potential bewiesen hat. Aber auch, wenn die meisten zuerst an Joji oder Rich Brian denken dürften, wenn es um das Label geht, gab es die ganze Zeit eine Frau, die qualitativ wie zahlenmäßig die wahre Konstante gegeben hat.
NIKI hat nicht die Aura eines absoluten Superstars. Auf den ersten Blick wirkt die in Jakarta geborene Frau fast ein kleines bisschen unscheinbar. Dabei hat die Indonesierin schon mehrmals bewiesen, dass sie unter Drucksituation liefern kann: Mit fünfzehn gewinnt sie einen landesweiten Wettbewerb darüber, wer die "Red"-Tour von Taylor Swift eröffnen darf. Sie ist in diesem Moment nur ein Mädchen mit einem YouTube-Kanal und einer Gitarre und darf sich auf die ganz große Bühne stellen.
Als sie 2017 nach Nashville zieht, um in den USA Musik zu studieren, findet sie besagtes Label: 88Rising will genau solche Artists. Prägnante Stimme, Hunger. Und auch, wenn Niki an diesem Punkt noch blutjunge 18 ist, hält sie auch hier dem Druck wieder stand. Sie veröffentlicht eine erste EP fürs Label und liefert auf der ersten Compilation "Head In The Clouds" fünf Tracks ab, die positiv herausstechen.
2019 ist sie quasi schon ein kleiner Fan-Favorit und reißt auf Tracks wie "California" mit Warren Hue und Rich Brian den Song locker an sich. Das Interesse an ihrem Debütalbum "Moonchild" ist groß – und sie hält ihr Versprechen. Das ganze Projekt balanciert Pop, R'n'B und psychedelische Ideen großartig, Singles wie "Switchblades" oder "Selene" zementieren sie als eine der stärksten Artists auf dem Roster.
Sie verlässt es auch nicht, aber man merkt, dass hier der Punkt kommt, an dem sie sich kreativ ein wenig davon emanzipiert. Das Folgealbum "Nicole" ist das erste, das in Sachen Promo und Sound weniger im Universum des Labels stattfindet, sondern sich mit Balladen und dem Pop-Sound der Stunde eine ganz eigene Fanbase aufbaut. Die Zahlen sprechen für sie – man liebt sie inzwischen in den Staaten und in ihrer Heimat.
Es dauert bis 2024, bis ein drittes Album auf den Markt kommt. Das heißt "Buzz" und hat sich inzwischen ganz eigen in der Pop-Landschaft positioniert. Niki braucht keine Cosigns und keine Features mehr, sie ist absolut souverän und selbstbewusst mit ihrer eigenen Stimme, sie lebt in LA, aber kann Shows auf der ganzen Welt ausverkaufen. Von all den Biographien des Labels: Sie ist vermutlich die definitive Erfolgsgeschichte.
Noch keine Kommentare