laut.de-Kritik
Solide Death Metal-Kost ohne große Experimente.
Review von Robin GeißEs gab die ein oder andere Diskussion um die neue Scheibe, die bekanntermaßen über Crowdfunding finanziert wurde. Im Falle von Obituary ist ein solches Vorgehen eigentlich gar keine schlechte Option, weiß man doch als Fan von vorneherein, in welches Produkt man investiert.
Denn dass es bei Obituary in diesem Leben nochmal zu Stilvariationen kommt, darf man wohl ausschließen. Und was will man sagen? "Inked In Blood" bietet dann die erwarteten Midtempo-Nackenbrecher und den ein oder anderen Ausflug in schnellere Gefilde.
Mit "Centuries Of Lies" fangen die Amerikaner zuerst etwas ungewöhnlich schnell an, doch Traditionalisten müssen keine Angst haben. Die Regel 'wo Obituary drauf steht, ist auch Obituary drin' gilt natürlich nach wie vor. Und von daher wirkt dieser schnelle Song zu Beginn mit seinem punktgenau einsetzenden Gesang auch wie ein Schlag in die Fresse zum wach werden.
Ansonsten bieten die Mannen um John Tardy neben gewohnter Kost keine großen Experimente, es sind aber die Feinheiten, deretwegen Obituary im Death Metal verdient mit an der Spitze stehen: Der Endshout des Openers, die bedrohlichen Trommelschläge am Ende von "Within A Dying Breed" oder einfach die zahlreichen im Ohr bleibenden Refrains von John Tardy. Man fragt sich zwar immer, ob das Rausgehörte so stimmt, schreit, würgt und singt diese vermeintlichen Textzeilen beim Livekonzert dennoch lauthals mit.
Aber nicht nur die Feinheiten machen die guten Songs aus: "Visions In My Head" lädt beispielsweise mit seinen abgehackten Riffs zu Anfang zum Headbangen ein. Obituary ziehen dies in abgewandelter Form sauber durch den gesamten Song. "Violence" schraubt einem in höherem Tempo ähnlich wie der Opener das Hirn raus und der Rausschmeißer "Paralyzed With Fear" lässt einen platt, aber befriedigt zurück und beschließt somit wunderbar dieses Album.
Alles in allem also nichts Neues, aber das erwartet auch kein Obituary-Anhänger. Die Herrschaften aus Florida liefern einfach nur richtig gutes Material ab, auf dem sich keinerlei Abnutzungserscheinungen breit machen - und das nach 30 Jahren und neun Studioalben.
1 Kommentar mit 3 Antworten
Komische Rezension - da passen die Wörter und die Bewertung nicht ganz zusammen; vom Lesen her eher eine 3 Sterne Bewertung! Nichts desto trotz ist das Album der Hammer und seit Frozen in Time das Beste von Obituary!
für mich sogar das beste seit world demise.5 sterne halt ich für zuviel (verklickt ? ),würde selbst so 3-4 zähler geben.
Jo, für mich bedeuten "solide" auch eher 3 Sterne und nicht die volle Punktzahl. Gehört habe ich das Album zwar noch nicht, aber da es von Obituary kommt, wird es schon kein Totalausfall sein.
Die fünf Sterne waren falsch. Mittlerweile korrigiert.