PJ Higgins

PJ Higgins legt sich nicht fest. Seit 2006 springt die englische Singer-Songwriterin nach Gusto zwischen den Genres. Mal ist sie als eine Hälfte der twangy Rockformation The Black Stripe neben El Greco am Mikrofon involviert, mal veröffentlicht sie mit einem gewissen Stretch Silvester die "Faith"-EP (2009, Rebirth) oder widmet sich beinahe eurodancigen Tunes, und wieder woanders steht sie als Vokalistin für Dub Colossus beim legendären Glastonbury-Festival auf der Bühne.

Während Higgins aufgrund dieser Tausendsassaeske zahlreiche Kontakte in Genres von Reggae bis Rock'n'Roll vorweisen kann, bringt die Zersplitterung auch zumindest eine nachteilige Konsequenz mit sich: Obwohl die Londonerin bereits seit 2006 als PJ Higgins unterwegs ist, verbreitet sich ihr Name als Solokünstlerin zunächst verhältnismäßig schleppend.

Umso glücklicher der Umstand, dass Punk- und Dublegende John Wardle alias Jah Wobble, der sowohl mit der Sex Pistols-Nachfolgeband Public Image Ltd. sowie durch Arbeiten mit Can und Sinéad O'Connor zu Weltruhm aufstieg, sich der Sängerin annimmt. 2014 erscheint das von Wobble präsentierte Albumdebüt "Inspiration" via Sonar Kollektiv.

Und was lange währt, schreibt keine halben Geschichten. Mit Co-Autor Alex McGowan (Martina Topley-Bird, Stephen Marley) holt sich das Duo gleich noch einen Hochkaräter an Bord. Gemeinsam entsteht eine Platte auf Grundlage von PJ Higgins' extrem vielseitiger Stimme. Um sie herum bauen Wobble und McGowan ein Dub-Fundament, auf dem wiederum elektrifizierende Reggae-Stücke entstehen.

Denn: "Auch wenn ich für Maskeraden in unterschiedlichen Genres von Dance bis Indie bekannt bin, ziehe ich mich immer auf Reggae zurück, wenn ich Anregung benötige", erklärt die Britin. In Sachen Karriere folgt sie einer alten indianischen Weisheit: "Alles, was wir tun, muss auf eine heilige Art und mit Feierlichkeit getan werden, denn wir sind dienjenigen, auf die wir gewartet haben."