laut.de-Kritik
Die Harry Potters des Indierocks lassen den reinen Emo-Rock hinter sich.
Review von Juliette KaiserTriologien sind im Kino der Erfolgsgarant schlechthin. Saves The Day übersetzen das Konzept in Album-Form. Nachdem im letzten Jahr mit "Sound The Alarm" der erste Teil erschien, steht nun der Mittelpart an. Aber keine Angst, man kann "Under The Boards" auch ohne Vorkenntnisse hören.
Das Titelstück "Under the Board" beginnt mit einem wimmernden Gitarrensolo, dann setzt der bittere Gesang von Frontmann Chris Conley zum Thema Selbstmord ein. Erst der Schlagzeugbeat bringt den Pulsschlag des Lebens zurück ins düstre Tränenmeer des Rocks.
Allgemein geht der Sound weg vom reinen Emo-Rock früherer Tage, hin zu Beckenschlägen und psychedelisch angehauchtem Riffing. Melodien zum Schwelgen gibt es natürlich weiterhin. Etwa im ruhigen, zärtlich hingehauchten Stück "Stay". Hinzu kommt Mitsing-Kinderpunk wie "Bye Bye Baby" oder ein Popsong wie "Lonely Nights", der der stark emotional gefärbten Stimme des Frontmanns ein Klavier an die Seite stellt.
Frontmann Chris Conley beschreibt das Konzept folgendermaßen: "Sound The Alarm" drückt Unzufriedenheit aus. "Under The Boards" symbolisiert Reflektion und Reue. "Daybreak" beschreibt Akzeptanz. Mit Selbsterkenntnis als rotem Faden wählen die Twens von Saves The Day das ganz klassische wie bedeutungsschwere Thema Erwachsenwerden für ihr Albumtrio.
Die Harry Potters des Indierocks, haben selbst schon einiges an Abenteuern erlebt. Jung beim Majorlabel unterschrieben, mit Weezer, Green Day und Blink-182getourt, dann der Fall und der zauberhafte Neuanfang im eigenem Studio. Die zwei Monate im Mini-Studio, inklusive Glühwürmchen-Suche fürs Coverfoto, sind übrigens in einer beiliegenden DVD dokumentiert. Bleibt allein die Frage jeder guten Serie: Wie gehts weiter?
2 Kommentare
Trilogie.
Also, ich hab ja nur die Songs auf myspace gehört,
aber nachdem das einige sind trau ich mir was dazu sagen.
Finds echt sehr geil, nur zur falschen Jahreszeit.
Man braucht sich nur "Can't stay the same", "Get fucked up" oder "ByeBye Baby" anhören:
Könnte mein Sommeralbum 2008 sein.
Ich werd wohl bis zum Sommer mit dem Kauf warten.
Insgesamt gehen 3/5 denke ich in Ordnung, da es gut aber nicht revolutionär oder ähnliches ist.
Sommermusik eben