laut.de-Kritik

US-Rock in seiner genehmsten Inkarnation.

Review von

In den Staaten gehören Shinedown zu den Größen des Modern Rock. Ihr Debüt "Leave A Whisper" verkaufte sich bis hinein in Platinsphären, der Nachfolger "Us And Them" holte immerhin noch Gold. Grund genug, an "The Sound Of Madness" einige Ansprüche zu stellen.

Beim kraftvollen Opener "Devour" fühlt man sich an Disturbed erinnert, mit denen die Band zum Veröffentlichungszeitpunkt passenderweise durch Deutschland tourt. Nicht nur musikalisch geht es hier wütend zur Sache, auch textlich lässt Sänger Brent Smith kaum ein gutes Haar an der scheidenden US-Regierung.

Wer aber bereits hier denkt, dass Shinedown eine erstaunlich harte Schiene fahren können, sollte sich auf "Cry For Help" gefasst machen: Der Song macht einem dermaßen Feuer unterm Arsch, dass man locker neben einer F-16 die Schallmauer durchbricht.

Kontrastprogramm beherrschen sie natürlich ebenso. Mit "Second Chance" liefern die Jungs recht früh ein Paradebeispiel davon ab, wie eine verdammt starke, vollkommen unkitschige Ballade zu klingen hat. Auch das besinnliche "What A Shame" kommt ohne viel Schnickschnack aus, geht dabei ein wenig in Richtung Nickelback.

Besagte Referenz bricht bei "Breaking Inside" schließlich komplett durch. Pompöser gehen Shinedown bei "The Crow & The Butterfly" zur Sache, das an Stadionballaden von Aerosmith oder "Iris" der Goo Goo Dolls erinnert.

Dazwischen gibt es noch ein paar eher rockigere Stücke, die von groovendem Midtempo à la "Sound Of Madness" mit Tom Cochrane-Einschlag über relaxte Akustikgitarren-Tracks wie "If You Only Knew" im Hootie And The Blowfish-Stil, bis hin zu den erneut härteren "Sin With A Grin" oder "Cynaide Sweeth Tooth Suicide" reichen, die wieder den verzerrten Gitarren wieder mehr Raum geben. Das Ende gehört aber den balladesken Tönen von "Call Me", das sich ganz auf Brents Stimme, ein wenig Klavier und ein paar Streicher verlässt.

Trackliste

  1. 1. Devour
  2. 2. Sound Of Madness
  3. 3. Second Chance
  4. 4. Cry For Help
  5. 5. The Butterfly
  6. 6. If You Only Knew
  7. 7. Sin With A Grin
  8. 8. What A Shame
  9. 9. Cyanide Sweet Tooth Suicide
  10. 10. Breaking Inside
  11. 11. Call Me

Videos

Video Video wird geladen ...

Weiterlesen

LAUT.DE-PORTRÄT Shinedown

Die wohl bekannteste Rockband aus Jacksonville, Florida sind nach wie vor Lynyrd Skynyrd. Doch nicht nur Metalcore-Bands wie Evergreen Terrace oder Casey …

5 Kommentare

  • Vor 15 Jahren

    In meinen Augen ein richtig, richtig geiles Album! Die Band sollte man auch hier in Deutschland mehr Aufmerksamkeit schenken. Aber da auf Viva und MTV ja kaum noch Musik läuft und nur noch lahme "Paris sucht Freunde- Sendungen" laufen, wird sich das eher schwer gestalten.

    Ich finde, dass die Band genau die richtige Mischung herausgearbeitet hat. Teils rockige Stücke, die einen echt nicht mehr ruhig sitzen lassen, dann mal wieder leicht balladig-angehauchte Songs (2 glaub ich).
    Das Album ist wirklich sehr abwechslungsreich und ich kann es echt sehr weiterempfehlen.

    5 von 5

  • Vor 15 Jahren

    also ich finde das die platte leider im vergleich zu den ersten beiden so gar nix hat...

    find se langweilig und schlecht

  • Vor 15 Jahren

    Ich find das Ding klasse...schon der Opener Devour ab wie Sau...
    Als ich Second Chance das erste Mal im Oesterreichischen GoTV gehoert und gesehn hab,
    war der erste Gedanke - was fuer eine tolle und praegnante Stimme und das Arrangment fabelhaft -
    ...If I only knew ebenfalls eine tolle Rockballade....aber der allergeilste und aggressivste Track stellt fuer mich Sin with a Grin dar...allein schon das punktgenaue und
    knallharte Drumming (genauso so sollte das Schlagzeug in jedem Rocksong klingen, peitschend und auf den Punkt) pushen den Song gewaltig und geben Drive ohne Ende, dazu die geballten Riffs und Brent Smith`s Roehre...einfach nur astrein...

    leider werden Shinedown hierzulande immer noch viel zu stiefmuetterlich behandelt..vor allem die Radiosender haben nach wie vor nichts gelernt...Die Single Second Chance liegt bestimmt seit Maerz oder April in den Musikredaktionen rum und wird aber nicht allzu oft gespielt, obwohl doch besonders die deutschen Radios mit Vorliebe Rockballaden in die Playlists nehmen...warum es ausgerechnet mit diesem Song anders laeuft, das weiss nur der Radiogott...

  • Vor 13 Jahren

    Cry for Help, der Rest ist belanglos und nicht nachhaltig.