laut.de-Biographie
Shy Guy At The Show
Der schüchterne Typ auf dem Konzert. Ein denkbar ungewöhnlicher Name, den sich die Band aus Germersheim bei Karlsruhe da ausgesucht hat. Aber er passt, denkt man sich, wenn man den introvertiert-extrovertierten Sänger Sebastian Emling auf der Bühne performen sieht.
Zusammen mit Bruder David und Cousin Boris Hoffmann (beide Gitarre) sowie Carsten Fröhnert (Bass) und Sebastian Hellmann (Schlagzeug) gründet er 2005 Shy Guy At The Show. Alle fünf kennen sich vom Gymnasium der Kleinstadt in der Südpfalz. Das kulturelle Angebot ist hier nicht gerade überwältigend, also fängt man mit dem Musizieren an.
Den Namen entlehnen sie einfach einer Textzeile aus einem ihrer Songs: "Er stellt eine Art Programmatik für unsere Musik und Lyrik dar: Selbstzweifel, Desintegration, Sich-Fehl-Am-Platze-Fühlen, die daraus entstehenden Gefühle Einsamkeit, Verzweiflung und Wut, wie sie der schüchterne Junge beim Auftritt erlebt." Beim Texten lässt sich Sänger Sebastian nicht nur von anderer Musik leiten, sondern auch von Schriftstellern der modernen Literatur.
Im Juni 2005 haben sie ihren ersten Auftritt. Richtig los geht es für die Jungs allerdings Ende März 2006, als sie im Karlsruher Substage ihre erste, selbstproduzierte Platte "Affection (The Sequence Of Events)" vorstellen. Mit dieser Platte zieht die Band in diverse Nachwuchswettbewerbe. Das New.Bands.Festival in Karlsruhe gewinnen sie im Mai.
Als Preis gewinnen sie nicht nur einen Studioaufenthalt, sondern einen Slot am frühen Abend auf dem Fest in Karlsruhe, einem der größten Umsonst & Draußen-Festivals der Republik. Direkt vor Sugarplum Fairy und den Beatsteaks stehen sie auf der Bühne. "Als Band aus der Region träumst du natürlich davon, da eines Tages mal zu spielen."
Spielten sie anfänglich noch eher Retro-Rock mit Noise- und Postpunk-Einschlägen, entwickelt sich die Band mit der Zeit deutlich in Richtung Wave-Rock mit Synthesizern. Ihr Sound orientiert sich stark am synthetisch verqueren Sound von Achtzigerbands wie Devo oder Gang Of Four, auch Anklänge von Joy Division kann man hier und da durchhören. Allerdings mit mehr Groove. Sänger Sebastian klingt dabei wie ein Bastard aus Fred Schneider (B 52's) und Sisters Of Mercy-Fronter Andrew Eldritch.
Auf Grund der Verwandschaftsverhältnisse innerhalb der Band sehen sie sich selbst etwas scherzhaft "in einer Reihe mit Bands wie Oasis, AC/DC oder der Kelly Family". An anderer Stelle geben sie etwas ernsthafter Interpol, Radiohead, The Velvet Underground und Bauhaus als Inspiration an. Im Oktober 2006 wird ihr Soundspektrum um Keyboard und Trompete erweitert, als Jonas Schira zur Band stößt. Den im Musikverein ausgebildeten Wörther lernen die Fünf auf einem ihrer Konzerte in Tübingen kennen.
"Er versteht was von Noten, Quintenzirkeln, Dreiklangumkehrungen und all so wichtigen Sachen. Er hat unserer Musik eine ganz neue Dimension hinzugefügt," schwärmt die Band. In der erweiterten Besetzung entscheidet die Band das Heidelberger Newcomerfestival im April 2007 für sich. Noch besser läuft es im Verlauf des Jahres, als SGATS das Finale des größten Nachwuchswettbewerbs des Landes Baden-Württemberg, Play Live, souverän gewinnt.
So gewöhnt sich die Band an ein immer größeres Publikum, auch erfährt die Öffentlichkeit immer mehr über die Musik des Sextetts. Mittlerweile gibt es eine weitere EP namens "Elliptic", die in veränderter und aufgefetteter Version Mitte Oktober 2007 auch als Album erscheint. Gefeiert wird die Release im Substage in Karlsruhe.
Im März 2008 geht es erstmals in die Hauptstadt, das Publikum im angesagtesten Indie-Club der Stunde, dem Lido, ist begeistert. Als sich die Band immer mehr in Richtung Synthie-Wave-Rock entwickelt, nimmt der bekennende Hutträger Boris selbigen. Im Mai 2008 muss auch Carsten berufsbedingt aussteigen. Ihn ersetzt Sven Schiffler, ein langjähriger Freund der Band.
Durch die erzwungene Umstellung innerhalb der Band pausiert die Gruppe live erst einmal. Ab Ende Mai 2008 spielt die Band wieder, Höhepunkt ist der Eröffnungsspot für den Southside-Samstag. Nebenher arbeitet die Band schon wieder an einem Album, mit dem sie sich erstmals auf Labelsuche begeben möchte.
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