Porträt

laut.de-Biographie

The Donnas

Die Riot-Girl-Bewegung bringt Anfang der 90er Selbstbewusstsein in die rosa Kinderzimmer junger Mädels. Auch in Palo Alto, einem kleinen Städtchen nahe San Francisco, lassen sich vier Freundinnen im zarten Alter von 14 Jahren von den zerrissenen Strumpfhosen anfixen, packen ihre Instrumente auch außerhalb der Musikschule aus und stehen beim 1993er "Day On The Green" der Jordan Middle School das erst Mal unter dem Namen Screen auf der Bühne.

The Donnas - Bitchin'
The Donnas Bitchin'
Gitarrensoli haben es den Damen angetan.
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Kurz darauf nennen sich die Girls in Ragady Anne um und covern Songs von L7 oder The Muffs auf High School-Bandwettbewerben. Ein Jahr später erscheint die erste 7" mit eigenen Songs, und kurz darauf muss mit The Electrocute wieder ein neuer Bandname her. Noch im selben Jahr (1995) finden sie endlich einen passenden Bandnamen: The Donnas. Teenager-like legen sich die Girls zusätzlich Alter-Egos zu: Maya Ford (Bass) wird zu Donna F., Torry Castellano (Drums) zu Donna C., Allison Robertson (Gitarre) zu Donna R. und Brett Anderson (Vocals) zu Donna A.

Inzwischen gehen die Donnas aber eher als eine Girlie-Version der Ramones durch, denn als eine weitere Riot-Girl-Band mit Metal-Riffs. Die Kalifornierinnen sind hübsche Pop-Punks, die sich schminken und ihre Achselhaare rasieren. Gepflegte Weiblichkeit lautet das Motto, und so sind von irgendeinem Riot-Bitch-Image glücklicherweise weit entfernt. The Donnas sind mittlerweile 18-jährige High School-Girls aus einer Mittelklasse-Vorstadt, die anstatt Mittagsschule lieber im Proberaum Songs im Minutentakt komponieren (allein ihr selbstbetiteltes Debütalbum 1997 hat 23 Tracks) und drei Akkorde für die Ewigkeit schrubben.

1998 signen die Quasi-Nachfolger der legendären Runaways beim Punk-Label Lookout und veröffentlichen "American Teenage Rock & Roll Machine", das soundtechnisch keine Kompromisse macht und dem Punkrock treu bleibt. Bereits ein Jahr später legen die jungen Damen auf "Get Skintight" die Messlatte schon etwas höher. Die alte 1-2-3-GO-Einstellung bleibt, aber nach der High School-Graduation lassen sich die Punketten auf Weg zum Megarockstartum vom Metal beeinflussen und holen sich Inspiration bei Kiss, Cheap Trick oder auch Mötley Crue.

Ungewöhnlich lange nehmen sich die Donnas für ihre nächste Veröffentlichung Zeit - zwei Jahre dauert es bis "Turn 21" erscheint. In diesem Alter können Amerikaner endlich offiziell Alkohol trinken und dem ganzen Mist frönen, der sie beim europäischen Schüleraustausch weggeblasen hat: ein gefundenes Fressen für die überzeugten Posh-Punk-Sluts. Und so gelingt mit dem dritten Album ein erster Durchbruch.

Die kommenden zwei Jahre touren die Donnas u.a. mit Jimmy Eat World und basteln am nächsten Longplayer, der erstmalig bei einem Major veröffentlicht wird. Nach beinahe zehn Jahren Rockbusiness erscheint 2003 mit "Spend The Night" ein durch und durch abgebrühtes und sehr amerikanisches Rock-Album, das wie Bassistin Donna F. es auf den Punkt bringt, genau so klingt, wie die Musik, die die vier Hübschen selbst gerne im Auto hören würden.

In den USA steht am Ende eine Goldauszeichnung für "Spend The Night". Dem Verkaufserfolg folgt eine ausgedehnte US-Tour, die die Band komplett ausgelaugt. "Ich hab Äonen gebraucht, bis ich mich von den Tourstrapazen erholt habe," berichtet Sängerin Brett. "Deine Stimme geht völlig den Bach runter und du hörst dich irgendwann an wie Marge Simpsons Schwester. Nachdem wir zuhause waren, habe ich alles getan, um meine Stimme irgendwie zu regenerieren." Noch härter erwischt es Torry. Die Drummerin verschleppt eine Sehnenscheiden-Entzündung, so dass sie zuletzt nur noch mit Cortison die Stöcke halten kann. Das Ende vom Lied ist, dass sie das Schlagwerken von Grund auf neu erlernen muss: die Erkrankung geht auf die falsche Technik beim Halten der Sticks zurück.

Hartgesottene Arbeitbienen wie den Donnas können derlei Hindernisse aber kaum aufhalten und so steht bereits Anfang 2005 "Gold Medal" in den Läden, das zwar etwas weniger hart auf die Wurst haut, aber dennoch als schönes Stück Rock durchgeht.

Im Mai 2006 geben die vier Damen bekannt, dass sie und Atlantic Records getrennte Wege gehen werden. Dieser Schritt soll einvernehmlich und in aller Freundschaft erfolgt sein. Aufgehalten hat sie die Trennung von ihrem Label auch nicht weiter. Schon ein Jahr später kommt im September das Album "Bitchin'" in die Läden.

Alben

The Donnas - Bitchin': Album-Cover
  • Leserwertung: Punkt
  • Redaktionswertung: 2 Punkte

2007 Bitchin'

Kritik von Daniela Reichert

Gitarrensoli haben es den Damen angetan. (0 Kommentare)

The Donnas - Gold Medal: Album-Cover
  • Leserwertung: Punkt
  • Redaktionswertung: 3 Punkte

2005 Gold Medal

Kritik von Alexander Cordas

Fluffige, harmonische und geschmeidige Ohrwürmer. (0 Kommentare)

Surftipps

  • Offizielle Seite

    Alles das, was man braucht.

    http://www.thedonnas.com
  • Fansite

    Auch gut, vor allem die tolle Hintergrundmusik.

    http://www.geocities.com/me_donna_g/donnas.htm
  • Rock & Roll Machines

    Auch ne schöne Fansite.

    http://www.idmonsters.com/donnas/
  • MySpace

    Alles da auf einen Blick.

    http://www.myspace.com/thedonnas

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