laut.de-Kritik
Fluffige, harmonische und geschmeidige Ohrwürmer.
Review von Alexander CordasEinige haben die Intentionen der Donnas nicht so ganz richtig interpretiert. Weder ging es ihnen in der Vergangenheit darum, die größten Bitches der Riot Grrrls zu sein, noch wollten sie den Thron des "Indie As Fuck" besteigen. Die Donnas wollen einfach nur rocken.
Auch im zehnten Jahr des Bandbestehens gelingt ihnen das zum wiederholten Mal. Das Quartett folgt weiter seiner Linie und opfert die röhrenden Gitarren auf dem Altar der Eingängigkeit ohne jedoch in poppiges Gedudel zu verfallen. Kontrollierte Offensive nennt das der Fußballlehrer. Der hat oft genug Erfolg damit, wie Welttrainer des Jahres 2004, Otto Rehhagel, unter Beweis gestellt hat.
Fluffig, harmonisch und geschmeidig schleichen sich die Donnas'schen Ohrwürmer in das Epizentrum der Hurraatom-Ausschüttung. Die Kalifornierinnen legen einen ordentlichen Drive in ihr Songwriting, der immer wieder schöne Kicks bereit hält. Einen davon bildet der mehrstimmige Gesang, der sich luftig über die AC/DC-Gitarren legt. Von jenen schauen sie sich auch die Fähigkeit ab, ohne große Muckerei gleich auf den Punkt zu kommen.
Neben Hardrock dieser Schiene lugen auch bluesige Elemente um die Ecke, wenn Allison Robertson in die Saiten greift. Gitarrenmusik aller Couleur stand bei der Entstehung der Songs Pate, unter anderem auch der Beat aus den Sechzigern.
Der sorgt für die Klammer des Schönklangs, die sämtliche Lieder zusammen hält. Bei 90,909% haben die Donnas gute Arbeit abgeliefert, nur das lahme "It's So Hard" passt überhaupt nicht in das Gesamtbild. Die Tonleiter stupide hoch- und runterfiedeln steht im krassen Widerspruch zu den im besten Wortsinn poppigen Rest.
Zu Beginn schicken die Mädels ein starkes Quintett von "I Don't Want To Know" bis "Is That All You Got For Me" ins Rennen um die Goldmedaille. Auch nach dem Schnarchtrack können sie auf konstantem Niveau punkten. Der Donnas-Sound besticht nicht mit ausgefallenen Ideen und innovativen Einfällen, das Rad erfinden andere neu. Für spaßige Konzerte und kurzweiliges Hörvergnügen taugen die vier allemal hervorragend.
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