Porträt

laut.de-Biographie

The Future Sound Of London

Sie sind wohl die einzige britische Band die den weiten Bogen von Klassik über Jazz und Hip Hop über Drum'n'Bass, Big Beat und Trip Hop bis hin zu Industrial und Ambient spannen kann, um einen tanzflächenorientierten Popavantgarde-Sound daraus zu kreieren. Wie es der Name auch schon sagt fühlen sich The Future Sound Of London in aller erster Linie zukünftigen Entwicklungen verbunden und versuchen diesen mit ihrem künstlerischen Output in die Gegenwart zu holen.

The Future Sound Of London - Lifeforms Aktuelles Album
The Future Sound Of London Lifeforms
Der fusionistische Stilmix entführt in eine exotische Welt.

Seit sich Gary Cobain und Brian Douglas 1991 zu The Future Sound Of London zusammen schlossen, gab es praktisch kein Feld der zeitgenössischen Kunst, auf welchem das Duo seine Ambitionen nicht zu verwirklichen gesucht hätte. So folgten zahlreiche Versuche mit Video, Film, mehrdimensionalen Computeranimationen und Radioübertragungen, die ihr Schaffen in die Nähe eines Gesamtkunstwerkes rücken.

Während das erste Album "Accelerator" (1991) noch sehr stark der Dance-Szene verbunden war, kristallisierte sich mit jeder weiteren Veröffentlichung ihr eigentliches Markenzeichen heraus: eine beinahe schon nicht mehr zu durchschauende Komplexität der Sounds, die vielschichtige Hörerlebnisse geradezu zwingend erfordert. "Lifeforms" (1994) greift verschiedene Einflüsse innerhalb der elektronischen Musik wie Ambient Techno, House, Trance oder IDM auf und entführt über neunzig Minuten lang in eine eigentümlich exotische Welt, die man so schnell nicht wieder verlassen möchte.

"ISDN" (1994) bringt mehr Hip Hop-, Trip Hop- und Jazz-Einflüsse in den Sound, und mit "Dead Cities" (1996) gelingt dem Projekt ein überwältigendes, düsteres Meisterwerk, das durch verlorene Großstadtschluchten führt. Daneben haben The Future Sound Of London zahlreiche Remix-Arbeiten unter anderem für Curve und Apollo 440 gemacht und auch ein Beitrag zum akustischen Gewand des Playstation Raserspiels "Wipe Out 2097" geliefert.

Um das Duo wird es Ende der Neunziger aber zunehmend ruhiger. Cobain und Douglas widmen sich anderen Projekten. Von diesen gibt es reichlich: Aircut, Amorphous Androgynous, Art Science Technology, Candese, Deep Field, Homeboy, Humanoid, Indo Tribe, Intelligent Communication, Mental Cube, Metropolis, Semtex, Semi Real, Smart Systems, The Far-out Son Of Lung, Yage, Yunie, Zeebox.

2006 treten sie dann wieder im FSOL-Kontext in Erscheinung, ohne sich jedoch zu sehr auf ein Betätigungsfeld zu konzentrieren. Seitdem verschreibt sich das Projekt hauptsächlich der Archivpflege, wovon die beiden Reihen "From The Archives" und "Environments" zeugen. Einige Ideen aus der Vergangenheit spinnt es aber auch weiter, etwa auf "Cascade 2020". Dass The Future Sound Of London ihrer Zeit eine Nasenlänge voraus waren, lässt sich nicht bestreiten.

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