laut.de-Biographie
The Transplants
Als Sänger von Rancid bringt man Tim Armstrong natürlich vor allem mit Punk und Ska in Verbindung. Doch der Kalifornier zählt mehr musikalische Einflüsse, als man bei seiner Hauptband heraushört.
Seine beiden älteren Brüder, sagt er, gaben ihm dieses breite Interessensspektrum mit: Einer hörte im Elternhaus "eher künstlerisches Zeug" wie Elvis Costello, Lou Reed und Reggae. Der andere stand auf Black Sabbath und Judas Priest. Und der kleine Tim Armstrong? "Ich liebte einfach alles!"
Der Erfolg, den er mit Rancid seit Anfang der 90er-Jahre feiert, ist ja gut und recht. Doch um all seine musikalischen Vorlieben unter einen Hut zu bringen, muss eine neue Band her. Also schließt sich Armstrong 1999 mit dem weniger bekannten Rapper und Shouter "Skinhead Rob" Aston zusammen. Wenig später holt er zudem Travis Barker, den Trommelwirbler von Blink 182, an Bord. The Transplants sind komplett.
Wann immer möglich, treffen sich die drei in Armstrongs Musikkeller in Los Angeles zum Jam. Die maximale Experimentierfreude hört man dem schlicht "Transplants" betitelten Debütalbum an, das 2002 erscheint: Reggae, Ska, Punk, Pop, Rock, Dub, Hip Hop und sonstwas verbinden sich mit Leichtigkeit zu einem groovenden Soundcocktail, dass die Gorillaz gelb vor Neid werden könnten.
Zu den ohrenfälligsten Neuheiten im Vergleich zum Punk-Background von Armstrong und Barker zählt der häufige Einsatz von Rap-Vocals, die Aston einbringt. Als Gastmusiker sind auf dem Album unter anderem Lars Frederiksen von Rancid und Davey Havok von AFI mit von der Partie.
Armstrongs und Barkers volle Terminkalender machen zwar schon bald eine erste Pause der Transplants nötig, 2005 erscheint dann aber das zweite Album "Haunted Cities". Als nennenswerte Gäste mischen dieses Mal die Rapper B-Real und Sen Dog von Cypress Hill mit, der Boo Yaa Tribe und Rakaa Iriscience von Dilated Peoples. Trotzdem blasen The Transplants eine geplante Tournee mit Pennywise im Herbst kurzfristig ab. Anfang 2006 verkünden sie, bis auf Weiteres erneut zu pausieren.
Auch diese Auszeit geht vorbei: Ab 2010 stecken die drei wieder ihre Köpfe zusammen. The Transplants sind nicht tot. Doch neue Mucke lässt auf sich warten: Erst ist Travis Barkers Soloalbum an der Reihe, zu dem auch Armstrong und Aston ein Feature beitragen. Aus dem Transplants-Camp folgt dann im April 2013 der wütende Punksong "In A Warzone", zugleich der Titeltrack des dritten Albums, das im Juni erscheint.
Die Transplants mögen nicht die fleißigste Band, was Releases angeht, sein. Doch seinem Rap/Punk-Steckenpferd hält Tim Armstrong besonders die Treue, so viel steht fest.
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