laut.de-Biographie
TiaCorine
Manchen Leuten sieht man ihre Kreativität einfach an. Egal, was sie gerade tun. Es gibt wahrscheinlich keinen Moment in der Karriere von TiaCorine, bei der man die Frau nicht ansehen und sich denken würde, dass sie einer der coolsten Weirdos ist, die man in einer Weile gesehen hat. Ihre bizarre Hip Hop-Anime-Gaming-Harajuku-Streetwear-Aura muss ihr erst einmal jemand nachmachen. Um so besser, dass sie auch entsprechend interessante Musik macht.
Obwohl sie in der Mitte der Zwanziger immer noch teilweise wie eine Newcomerin behandelt wird, ist sie schon eine ganze Weile im Game. Doch selbst, bevor sie 2017 tatsächlich mit der Musik beginnt, tut sich bei ihr schon einiges.
Vielleicht wird ihr schon von Geburt an in die Wiege gelegt, ein Grenzgänger zu sein, denn sie kommt als Kind mit afroamerikanischen, indigen amerikanischen und japanischen Wurzeln zur Welt. Ihre Kindheit verbringt sie in Salem, North Carolina, ihre Familie scheint mehr oder weniger intakt. Sie widmet sich der Schule, wo sie ein seltsames, aber nicht ganz ausgestoßenes Kind ist, und verschreibt sich schnell musikalischen Hobbys. Sie lernt Flöte und Klavier, singt bei Talentshows und beginnt, sich graduell mehr für Fashion und nerdige Dinge zu interessieren.
Und danach geht es nicht prompt zum Rappen über. Erstmal studiert sie Sportphysiologie und würde eigentlich gerne in diesem Feld arbeiten. Sport reiht sich nämlich ebenfalls unter ihre zahllosen Interessen. Außerdem wird sie 2016 Mutter.
Aber es reicht alles nicht - und auch vor ihrem überregionalen Durchbruch merken die Leute, dass sie es da mit einer sehr charismatischen Person zu tun haben. "Cabbage" heißt ihre Debütsingle, die sie zusammen mit einem Mann mit dem archetypischen Rappernamen OG Spliff veröffentlicht. 2019 weckt sie das Interesse eines Labels namens South Coast Music Group - und für Außenstehende ist es ziemlich nebulös zu durchschauen, was diese ganzen North Carolina-Szeneinstanzen jetzt bedeuten oder nicht bedeuten. In jedem Fall erscheint mit "34Corine" eine erste EP, auf der ihr Song "Lotto" enthalten ist, der ihr viraler Durchbruch werden soll.
Es stellt sich heraus: Tia ist fantastisch für die neuen Medien geschaffen. Nicht nur wegen ihres Styles, sondern auch, weil sie Songs mit diese direkt einschlägigen, farbenfrohen Sounds macht, die einen absolut augenblicklichen Impact auf die Hörer haben. Mit KennyBeats trifft sie um diese Zeit eine Kollaboratuer, der diesen populistischen Ansatz zum Musikmachen sehr gut versteht. Er arbeitet auch einer zweiten EP, die archaisch einfach nur "Pussy" genannt wird.
Ihr Debütalbum kommt 2022 auf den Markt und heißt "I Can't Wait". Darauf verschreibt sie sich ein wenig der zu der Zeit populären Plugg-Ästhetik und holt entsprechend Atlanta-Plugg-Größen wie Tony Shnoww und UnoTheActivist auf das Projekt. Mit "Freky T" findet sie einen weiteren Track, der TikTok absolut begeistert, wie auch "Chaka Khan", das zu der Zeit erscheint. Sie begleitet Key Glock auf Tour und wird ein XXL Freshman im Jahr 2023. Die Zeichen stehen gut, trotzdem kommt der absolute Mainstream-Push noch nicht. 2025 legt sie mit "Corinian" ein etwas ausgereifteres, vielseitigeres Album nach. Höchstwahrscheinlich wird auch hier die ein oder andere Single wieder Dinge auf TikTok machen. Bei ihrem Lauf scheint der große Durchbruch eigentlich relativ unausweichlich.
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