laut.de-Biographie
Timo Maas
Fragt man Mitte der 90er Jahre nach den bekanntesten deutschen Techno-DJs, prasselt ein Stakkato an Namen über einen herein, das keinen Zweifel daran lässt: "Made in Germany" dient in Kreisen der elektronischen Musik durchaus als Gütesiegel.
Das hat sich zu Beginn des nächsten Jahrtausends nicht wesentlich geändert - mit einer Ausnahme: Ganz oben in der Liste der großen Plattendreher taucht nun immer öfter der Name des Mannes aus der kleinen niedersächsischen Stadt Bückeburg auf: Timo Maas.
Kein Wunder, kürten ihn doch die führenden englischsprachigen Musikzeitschriften zum DJ des Jahres. Für die angesagtesten Clubs rund um den Globus gilt Maas als Garant für scharenweise zahlungswillige Kundschaft an der Abendkasse.
Doch lange Zeit scheint sein Leben eher in geregelten Bahnen zu verlaufen. Die DJ-Karriere ist ein stiller Traum, weit weg von der niedersächsischen Provinz. In den großen Clubs bringen andere die Menge zum Kochen. Das ändert sich, als der gelernte Kommunikations-Elektroniker Maas im Hamburger Club Tunnel eine Residency antritt.
Scouts von der britischen Insel werden auf ihn aufmerksam. Das DJing bleibt für ihn jedoch immer nur ein Standbein. Timo Maas verdingt sich zudem als Remixer. Eine kluge Strategie, wie sich zeigen soll.
Seine zahlreichen Remixe bescheren ihm den internationalen Durchbruch. Mit dem Trance-Track "Die Herdplatte" macht er das erste Mal auf sich aufmerksam und veröffentlicht in der Folge mit "Borg Destroyer", "Eclipse" oder "Riding On A Storm" Tracks, die ihren Weg in die Sets vieler bekannter DJs finden.
So dauert es auch nicht lange, bis die großen Clubs Maas hinter die Decks lassen. Er legt in Paul Oakenfolds Ministry of Sound auf, rockt die Crowd im New Yorker Twilo oder bringt die Pillenköpfe im Sheffielder Gatecrasher zum Kochen. Seinen bisher größten 12"-Erfolg feiert Maas mit einem Remix von Azzido Da Bass' "Dooms Night", der 2000 in die Plattenläden kommt.
Von da an geht alles rasend schnell. Mit "Music For The Maases" folgt eine Retrospektive seiner zahlreichen Remixarbeiten, bei denen ihn stilistische Konventionen nie interessieren. Das Album verkauft sich tausendfach, ebenso seine erste Mixplatte "Connected", die auf Oakenfolds Label Perfecto erscheint. Den Ritterschlag erhält Maas, als Popqueen Madonna ihre Single "Don't Tell Me" von ihm remixen lässt.
Mit viel erfrischender Neugier und Unbekümmertheit präsentiert sich Maas auf seinem ersten Longplayer "Loud", den er mit seinem langjährigen Studiopartner Martin Buttrich produziert hat: Musik für das neue Jahrtausend.
Da nämlich startet Timo Maas erst richtig durch. Auf seinem zweiten Album "Pictures", das 2005 erscheint, begrüßt er unter anderem Kelis, Neneh Cherry und Brian Molko von Placebo.
Seine Diskografie wächst und gedeiht: Timo Maas veröffentlicht Singles, Remixe, Compilations und Solo-Alben, darunter den zweiten Teil von "Music For The Maases". Genregrenzen stören dabei nur. Maas' oberste Maxime ist und bleibt die Tanzbarkeit.
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