laut.de-Biographie
Tonia Reeh
Die Berlinerin verfügt über eine beneidenswerte Bandbreite. Ihre musikalische Karriere beginnt als Gitarristin bei den Indie-Rockern Masonne, danach entwirft sie solo als Monotekktoni harte Elektronik-Stücke, ehe sie unter dem eigenen Namen zu ihrer klassischen Gesangsausbildung und zum Piano zurückkehrt.
Als "Hard Listening" bezeichnet die Künstlerin einmal ihr Schaffen als Monotekktoni. Eine nachvollziehbare Einordnung: Sie experimentiert mit Disharmonie und Verzerrungen, fordert mit ihrer markanten, ausdrucksstarken Stimme die Aufmerksamkeit ihrer Hörer. Auch durch ihre ausgefallene Performance auf der Bühne erinnert sie an Künstler wie The Knife oder Björk.
Dass sie als Tonia Reeh dann plötzlich auf Stücke setzt, die fast ausschließlich von Gesang und Klavier getragen werden, erscheint auf den ersten Blick wie ein krasser Umbruch. Doch beweist sie mit "Boykiller" (2011), dass es keinen Grund zur Sorge gibt: Sie büßt weder an verstörender Intensität noch an Anspruch ein.
Auch der Zweitling "Fight Of The Stupid" (2013) entwickelt sich zu einer Mischung aus Klassik, Folk und gehaltvollem Pop. So ähnelt sie mittlerweile nicht mehr den oben genannten Elektronikkünstlern, sondern eher Musikerinnen wie PJ Harvey oder Amanda Palmer.
In Einzigartigkeit und Ausdrucksstärke steht die Berlinerin den beiden auf jeden Fall nicht nach. Experimentierfreudig bleibt sie auch bei ihrem Bandprojekt La Tourette, das neben ihr aus dem Schlagzeuger Rudi Fischerlehner besteht. 2017 erscheint ihr gemeinsames Album "The Great Mickey Mouse Swindle". "Verdammt, wieder eine neue Band. Oder kann man bei einem Duo schon von einer Band sprechen? Alle brauchen sie – aber keiner hat auf sie gewartet. Mit zum Himmel schreiender Dringlichkeit bohren sie ihre Songs in eure Ohren" erklärt Reeh dazu auf ihrer Webseite.
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