laut.de-Biographie
TRIBEZ.
Die deutsche Entsprechung der Roots heißt nicht Rundfunk Tanzorchester Ehrenfeld und tingelt mit Jan Böhmermann über Live- und Fernsehbühnen. Die wohl bekannteste Hip Hop-Instrumental-Band Deutschlands kommt aus Bayern und hat bereits mit jedem deutschen Rapper, der etwas auf sich hält, live gespielt: Die TRIBEZ.
Bestehend aus Dam Sick (Sam Dick) an den Drums, FunkDogg (Stefan Pfeiffer) am Bass, Ningu Storm (Ningyuan Jiang) an den Keys, Ben Reimer (Benedikt Treimer) an der Gitarre und Rufflow (Ralph Mild) an den Turntables, haben sich die TRIBEZ., vormals auch Tribes of Jizu, dank ihrer Regensburger Partyreihe "Loop Sessions" auch über die Grenzen des Weißwurst-Äquators hinaus einen Namen gemacht.
Aus dem ursprünglichen Konzept einer waschechten Jam-Session vor Publikum entwickeln sich mit der Zeit Mini-Konzerte aus Rap über live gespielten Beats, bei denen sich Rap-Deutschlands Finest die Klinke in die Hand geben. Mit Maniac vom Demograffics-Duo (zu dem übrigens auch Rufflow gehört) und Moop Mamas Keno in der Gastgeberrolle, stehen u.a. Morlockk Dilemma, Lakmann & Witten Untouchable, die Blumentöpfe, MC Rene, Hiob, Roger Rekless, David Pe von Main Concept, Negroman, JuJu Rogers oder Juicy Gay auf der immer länger werdenden Gästeliste.
2013 mit ihrer Loop Session gestartet, begleiten die TRIBEZ., zu dem Zeitpunkt noch als Tribes of Jizu, im darauffolgenden Jahr gleich fünf Acts bei ihren Splash!-Auftritten, darunter u.a. Fatoni & Edgar Wasser, Döll und Megaloh. Um den aufkommenden Stimmen, die meinen, dass es sich bei den Tribes nur um eine Band handeln würde, die Hip Hop-Beats nachspiele, veröffentlichen die fünf studierten Musiker im Februar 2015 die "Dedicated EP". Eigene Kompositionen reihen sich an Arrangements von Dexter, Brenk Sinatra und Dramadigs, begleitet durch Rap-Parts von Homies wie JuJu Rogers, Keno, Maniac und einigen anderen.
Während sich die Loop Sessions langsam aber sicher zu einem Fixstern der bayerischen Hip Hop-Szene mausern, gehen die Tribes of Jizu 2018 sowohl mit Afrob als auch mit Samy Deluxe, Roger Rekless und David Pe auf Tour. Im darauffolgenden Jahr erfolgt die Umbenennung in TRIBEZ., was wohl darauf zurückzuführen ist, dass die Aussprache des Bandnamens oftmals auf Schwierigkeiten stößt. (Jitzu? Dschissu?)
Dank dem neuen Namen weht scheinbar auch ein frischer Wind bei der Band. Auf der Loop Sessions-Bühne steht mit Jesper Munk erstmals auch ein nicht-rappender Gast und im angehenden 2020 erscheint die "Paragon EP", eine Kollaboration mit Maniac, in der sich die TRIBEZ. an Krautrock-Experimenten versuchen.
Mit Afrob verbindet sie übrigens nicht nur eine gemeinsame Tour: Das "Beats, Rhymes & Mr. Scardanelli" Album haben die Tribes und der Hamburger gemeinsam aufgenommen. Anschauen kann man sich diese Zusammenarbeit auch, in der zugehörigen Doku-Reihe der Red Bull-Studios.
Kurz vor der Pandemie kam es bei den TRIBEZ. zum Bruch. Drummer Sam Bucket und Pianist Ningu Storm verließen die Band, um sich eigenen Projekten zu widmen. Doch die TRIBEZ. blieben trotz Spaltung bestehen. Zu Ben Treimer und Stefan Funkdogg Pfeiffer kamen Bens Brunder Daniel am Schlagzeug und Tom Eibl am Schlagzeug dazu. Gemeinsam releasten sie 2023 ihr Debütalbum "REDBIRD". Das zeigt: die Band entwickelt sich nun mehr in Richtung eigener, instrumentaler Sounds und weg vom reinen Backing Band Image.