Porträt

laut.de-Biographie

Tribulation

Zuordnungsprobleme gehören bei Tribulation einfach dazu. Zum einen sind sie nicht die einzige schwedische Band dieses Namens (es gibt außerdem eine Thrash Metal-Band mit der gleichen Bezeichnung, die sich jedoch 1994 auflöst), zum anderen ist die Karriere der Truppe geprägt von ständigen Stilwechseln. Die Entwicklung reicht von Thrash über Death Metal bis hin zu eigenbrötlerischem Gothic Rock.

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Im Gründungsjahr 2001 formieren Adam Zaars (Gitarre) und Jonathan Hultén (Gitarre) noch unter dem Namen Hazard und zocken schnörkellosen Old School-Thrash. Neben klaren Einflüssen von Bay Area-Heroen wie Exodus, hört man auch gewisse Anleihen an das Riffing Deaths heraus. Nach zwei Demos ("Aggression Within" und "Agony Awaits") haben die Musiker 2004 allerdings genug davon und orientieren sich in die extremeren Gefilde des Death Metal.

Mit dem Stilwechsel einher geht auch die Namensänderung zu Tribulation. Pate dafür steht ein Morbid Angel-Strophe aus dem Song "Visions From The Darkside" vom Genreklassiker "Altars Of Madness": "Daylight shines blind my eyes / Waken to another day / Tribulation now has passed / But the dreams remain". Die ursprüngliche Tribulation-Besetzung besteht neben Hultén und Zaars noch aus Johannes Andersson am Bass, Olof Wikstrand am Mikro sowie Jimmie Frödin am Schlagzeug. Wenig später scheiden jedoch die beiden Letztgenannten aus, Andersson übernimmt auch den Gesang und Jakob Johansson rührt fortan die Kessel.

Nach einem weiteren Demo ("The Ascending Dead") ergattern Tribulation einen Underground-Deal bei Blood Harvest Records und können wenig später ihre Debüt-EP "Putrid Rebirth" vertreiben. Konzerte spielt die Band vorerst nur im regionalen Raum. Als jedoch 2009 endlich der erste Langspieler "The Horror" (via Pulverised Records) in den Läden steht, klappts mit der ersten Europa-Tour im Vorprogramm von Vital Remains.

Tribulation - Where The Gloom Becomes Sound
Tribulation Where The Gloom Becomes Sound
Die Nachtschattengewächse spielen Metal mit Corpsepaint-Anstrich.
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Umtriebig wie eh und je haben die Burschen nach dem wüst ballernden "The Horror" keine Lust mehr, weiter reinen Death Metal zu spielen. Für den Nachfolger "The Formulas Of Death" lassen sie sich schlappe vier Jahre Zeit, kredenzen dann aber einen deutlichen angeproggten Entwurf von Death Metal. Ruhige Zwischenspiele gibt es zuhauf, die Riffs schielen ab und an in groovigere Richtungen. Atmosphärisch machen Tribulation einen gehörigen Schritt in die Eigenständigkeit.

Wie sich 2015 herausstellt, war "The Formulas Of Death" aber nur ein Übergangsalbum. Inzwischen bei Century Media unter Vertrag, veröffentlichen Tribulation mit "The Children Of The Night" eine Platte, die mit Death Metal so gut wie gar nichts mehr am Hut hat. Zwar knurrt Andersson noch immer fröhlich vor sich hin, instrumental vermengt die Band inzwischen aber Gothic Rock der Marke Sisters Of Mercy/The Cult mit Heavy Metal-Riffs und erinnern dabei im Ansatz an die Okkult-Priester Ghost.

"The Children Of The Night" mausert sich zur kleinen Underground-Sensation. Nur zwei Jahre später legen sie mit "Down Below" in ähnlicher Manier nach. Der Pop-Appeal nimmt noch weiter zu, aber insgesamt scheint die Band nun ihren Sound gefunden zu haben. Welch breite Hörerschaft sie damit ansprechen, untermalt die Tour begleitend zum Albumrelease Anfang 2018 recht schön: Die bestreiten sie nämlich an der Seite von Arch Enemy, Wintersun und Jinjer. Im Frühling schließen sie sich dem Tross Insomniums an.

Im Dezember 2020 verkündet Jonathan Hultén überraschend seinen Abschied aus der Band. Das im Januar 2021 erscheinende "Where The Gloom Becomes Sound" bedeutet sein Requiem, zeichnet Hultén doch für die meisten Songs verantwortlich. Stilistisch kredenzen die Nachtschattengewächse klassischen Metal mit Corpsepaint-Anstrich. Der Weg, den das Quartett mit "Down Below" beschritten hat, endet zunächst. Eine Neuerfindung scheint nicht ausgeschlossen.

"Es ist alles eine Frage von Balance. Wir stoßen ziemlich hart in viele verschiedene Richtungen und versuchen dabei nicht umzufallen – sei es in Sachen Kitsch, Anmaßung oder sonst irgendwas", erklärt Zaars das Geheimnis seiner Band. "Zum Beispiel beschäftigen wir uns schon eine ganze Weile mit dem Thema Vampire – ein extrem kitschiges Thema, wenn du es falsch angehst. Wir haben Vampir- und Folklore-Einflüsse. Das klingt nach einem schlimmen Mix. Aber wir haben es lieb und gehen respektvoll ran. Diesen Ansatz versuchen wir auf die Musik zu übertragen."

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Berlin, Huxleys Neue Welt, 2018 Vampirischer Support von "Down Below" für Arch Enemy.

Vampirischer Support von "Down Below" für Arch Enemy., Berlin, Huxleys Neue Welt, 2018 | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Vampirischer Support von "Down Below" für Arch Enemy., Berlin, Huxleys Neue Welt, 2018 | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Vampirischer Support von "Down Below" für Arch Enemy., Berlin, Huxleys Neue Welt, 2018 | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Vampirischer Support von "Down Below" für Arch Enemy., Berlin, Huxleys Neue Welt, 2018 | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger)

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