laut.de-Biographie
Van Dyke Parks
Wie ein Schatten schwebt Van Dyke Parks durch die Musikwelt. Obwohl seine Solowerke wenig bekannt sind, ist die Liste seiner Gastauftritte und Zusammenarbeiten kaum zu ermessen. Am bekanntesten ist die mit Brian Wilson am nie fertig gestellten Meisterwerk der Beach Boys, "Smile".
1943 in Mississippi geboren, besucht Parks als Jugendlicher eine Musikschule in New Jersey und lernt Klarinette. Nebenbei ist er als Schauspieler tätig – 1956 tritt er an der Seite Grace Kellys in "The Swan" auf, anschließend spielt er eine Hauptrolle in der TV-Serie "Bonino". 1960 bis 1963 studiert er Klavier am renommierten Carnegie Institute in Pennsylvania und bringt sich nebenbei das Gitarre spielen bei.
Nach dem Abschluss zieht er nach Los Angeles und tritt verschiedenen Bands bei, arbeitet aber hauptsächlich als Produzent und betreut unter anderem die ersten Alben von Ry Cooder und Randy Newman. Außerdem schreibt er Arrangements und legt als Session-Musiker selbst Hand an.
1966 kommt es zum Treffen mit Brian Wilson. Während seine Beach Boys auf Tour sind, versucht er, einen Nachfolger des legendären Albums "Pet Sounds" zu erschaffen. Parks hilft ihm bei der musikalischen Umsetzung, muss sich aber mit dem zunehmend unstabilen mentalen Zustand Wilsons und der heftigen Ablehnung seitens der Beach Boys auseinandersetzen. 1967 steigt er aus dem Projekt aus, das bis auf wenige Auszüge in der Mottenkiste verschwindet.
1968 veröffentlicht Parks mit "Song Cycle" sein erstes Album. Darin verbindet er traditionellen Folk und zeitgenössischen psychedelischen Pop mit orchestralen Elementen. Von Kritiker gepriesen, entpuppt sich das Werk als kommerzieller Flop. Ein Schicksal, das auch seine folgenden Platten teilen, obwohl sie immer wieder neue Richtungen erforschen.
"Discover America" (1972) und "Clang Of The Yankee Reaper" (1976) beschäftigen sich mit karibischer Musik und Instrumenten, "Jump!" ist die Vertonung seines Kinderbuchs über den Hasen Br'er, "Tokyo Rose" (1989) behandelt die Beziehung zwischen Japan und den USA im 19. Jahrhundert, wobei auch Instrumente aus Fernost zum Einsatz kommen. Parks bislang letztes Werk unter eigenem Namen ist ein Livemitschnitt von 1998 "Moonlighting: Live at the Ash Grove".
Als Filmkomponist, Produzent und Arrangeur ist er dagegen ein gefragter Mann. Unter vielen anderen arbeitet er für U2, Fiona Apple, Gordon Lightfoot und Scissor Sisters. 1995 kreuzt sich Weg erneut mit dem aus der Versenkung auferstandenen Wilson. Auf "Orange Crate Art" trägt Parks die Musik bei, während Wilson die Texte schreibt. Die Zusammenarbeit setzt sich 2004 fort, als sie gemeinsam "Smile" zu Ende bringen und mit Wilsons Liveband einspielen.
Pausen scheinen sein Ding nicht zu sein. 2007 arbeitet er mit John Cale an einem Album von Danger Mouse (Arbeitstitel: "Replica Sun Machine", voraussichtliche Veröffentlichung 2008), wofür er ein 24-köpfiges Orchester verpflichtet. Dennoch bleibt Zeit, um hier und da einen instrumentalen Beitrag zu leisten – etwa auf Joe Henrys "Civilians" (2007).
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