laut.de-Biographie
WhoMadeWho
Auf der Bühne eilt ihnen ein exzellenter Ruf voraus. WhoMadeWho, das Trio aus der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Denn bei Auftritten entfaltet ihr schlichter und an sich unspektakulär handgemachter Discosound im Bandformat ungeahnte Live-Qualitäten.
Schlagzeuger Tomas Barfod, Jeppe Kjellberg an der Gitarre sowie Sänger und Bassist Tomas Hoffding schließen sich 2003 zusammen. Sie benennen sich nach dem gleichnamigen Album von AC/DC.
Barfod spielt seit seinem 11. Lebensjahr Schlagzeug. Während er sich als Teenager in verschiedenen Funk-, Fusion- bzw. Jazzbands engagiert, wendet er sich in den 90ern elektronischer Clubmusik zu. Er avanciert zu einem geachteten DJ, Remixer und Produzenten. Von Barfod erscheinen unter dem Alias Tomboy Platten auf Get Physical Music, Kitsuné, Turbo Recordings sowie bei Gomma.
Jeppe Kjellberg besitzt einen etwas anderen musikalischen Hintergrund: Als Siebenjähriger beginnt er mit Gitarre an und spielt später in diversen avantgardistischen Jazzbands. Eine Zeit lang lebt und studiert Kjellberg in New York, wo er bei David Tronzo Unterricht nimmt. Mit einem Abschluss des Kopenhagener Konservatoriums für Rhythmische Musik in den Händen arbeitet Kjellberg dann in der dortigen Musikszene, geht auf Tourneen und veröffentlicht das Album "Go Out". Tomas Hoffding spielte bisher in einer dänischen Garagenrockband Namens Garbo.
Bei WhoMadeWho beginnt alles mit zwei Coverversionen. Die nachgespielten Songs von Benny Benassis "Satisfaction" sowie "Flat Beat" von Mr. Oizo landen auf ihrer ersten Veröffentlichung "Two Covers For Your Party" (2004) beim Münchner Gomma Label. Es folgen "The Loop" sowie "Happy Girl". Nicht nur die englische Presse, vom NME über Dazed & Confused bis zu DJ Mag, stimmt das Hohelied der Lobpreisung an. Auch DJs wie Tiga, Tiefschwarz, die Glimmer Twins oder Andrew Weatherall zeigen sich von den Dänen überaus angetan.
Die 2ManyDJs alias Soulwax lassen sie in ihrem Vorprogramm auftreten. Sie spielen außerdem im Londoner Trash-Club, auf der Optimo-Party in Glasgow, bei Kill The DJ in Paris sowie auf dem Sonar-Festival in Barcelona und erarbeiten sich so ihren guten Ruf als Live-Band. Und all das ohne ein Album in der Tasche. Doch dies lässt nicht lange auf sich warten und kommt, ebenfalls über Gomma, im Spätsommer 2005 in die Plattenläden.
Während mit "Green Versions" (2006) die Akustikversion des WMW-Debüts erscheint und die Band auf Tour geht, arbeitet Schlagzeuger Barfod nebenbei noch an einem Album für sein Projekt Tomboy. "Seriøs" kommt ebenfalls bei seinem Stammlabel Gomma heraus. 2009 erscheint "The Plot" noch auf Gomma, dann folgt eine neue Bandphase mit dem Signing auf Kompakt. Womit natürlich eine Aussage verbunden ist: Wir sind ein ernsthafter, ambitionierter Elektroact. Das beweisen sie mit "Knee Deep" (2011) und noch mehr mit "Brighter" (2012), das nicht wenige als eines der besten Amalgame aus Dance-Electro-Post-Pop-Modern-Auch-Beim-Indie-Abend-Tanzbar betrachten.
Ab dem 2014er-Werk "Dreams" biegen die Dänen jedoch in eine neue Richtung ab, die deutlich weicher und weniger zackig ausfällt. Zwar sind die Gitarren noch wirkmächtig, die Bewegung hin zum Pop ist aber schon abzusehen und setzt sich auf den elektronischen "Through The Walls" (2018), "UUUU" (2022) bis hin zum schwachen 2024er-Release "Kiss & Forget" rasant fort. Treffend, dass das beste Album seit 2012 die 2020er-Kurzzeit-Rückkehr zu Kompakt für das Projekt "Synchronicity" ist, auf dem das Trio Material von befreundeten Künstlern nicht nur kuratiert, sondern auch bearbeitet.
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