Porträt

laut.de-Biographie

Wizkid

Nicht viele starten ihre Karriere direkt als "Superstar". Wizkid schon – allerdings nicht im eigentlichen, sondern nur im übertragenden Sinne. Die Debütplatte des Rappers erscheint im Juni 2011 unter diesem Titel. Zu diesem Zeitpunkt ist Wizkid bereits seit zwei Jahren beim nigerianischen Label Empire Mates Entertainment unter Vertrag und hat mit den Singles "Holla At Your Boy" und "Don't Dull" schon ordentlich Aufmerksamkeit generiert.

Wizkid - Morayo Aktuelles Album
Wizkid Morayo
Bleib fröhlich und entspannt - trotz troubled mind.

Aber zurück an den Anfang. Wizkid wird 1990 als Ayodeji Ibrahim Balogun in Ojuelegba geboren, einem Bezirk von Nigerias Miilionenstadt Lagos. Er wächst in schlichten Verhältnissen auf, bezeichnet die Gegend in einem Billboard-Interview später als "ghetto madness". Sein Vater ist praktizierender Muslim, seine Mutter Christin, die Religion öffnet ihm auch den Weg in die Musik. Als Kind singt Ayodeji im Kirchenchor und gründet mit Freunden die Gruppe The Glorious Five.

Er wächst zur Musik von Fela Kuti und seinem großen Vorbild Bob Marley auf und strebt bereits mit elf Jahren eine Karriere als Sänger und Rapper an, zunächst unter dem Stage Name Lil Prinz. Eine wichtige Rolle spielt der Afrobeat-Artist Naeto C, der ihn in jungen Jahren coacht. Aber auch seine Familie supportet ihn – sogar dann, als er 2009 sein Studium an der Lagos State University abbricht.

Wizkid verlässt Empire Mates Entertainment und konzentriert sich auf sein eigenes, schon 2013 gegründetes Label Starboy Entertainment. Seine Wurzeln vergisst er jedoch nie. Auf "Superstar" folgt im September 2014 das zweite Studioalbum "Ayo" - inklusive der Single, die ihm endgültig und auch international den Durchbruch beschert: "Ojuelegba", benannt nach seiner Heimat. Den besonderen Erfolg verdankt Wizkid dem kurz darauf releasten Remix des Songs mit Skepta und Drake.

2016 wird dann Wizkids Jahr. Die Connection zu Drake resultiert im April in einem Featurepart auf dessen Mega-Hit "One Dance". Der Song bricht sämtliche Rekorde, knackt unter anderem als erster Track überhaupt die Milliarden-Stream-Marke auf Spotify, landet in 15 Ländern auf Platz eins und katapultiert Wizkid erstmals in die Billboard Charts. Im Mai spielt er als Support auf Chris Browns "One Hell Of A Nite"-Tour.

Weitere Rekorde lassen nicht lange auf sich warten. Wizkid unterschreibt einen Millionen schweren Vertrag beim Sony-Sublabel RCA Records. Es folgen namhafte Collabos – dieses Mal mit Wizkid als Main-Artist. Die Songs "Come Closer" mit Drake, "African Bad Gyal" mit Chris Brown und "Naughty Ride" mit Major Lazer sind Bestandteil des dritten Studioalbums "Sounds From The Other Side", das im Juli 2017 erscheint.

Privat macht Wizkid 2017 die Beziehung mit seiner Managerin Jada Pollock öffentlich, sie bringt den gemeinsamen Sohn auf die Welt. Zu diesem Zeitpunkt hat der Rapper bereits zwei Kinder von zwei anderen Frauen. Die Amerikanerin Pollock lernt er bereits Jahre zuvor bei einem Chris Brown-Konzert in Lagos kennen.

2019 rekrutiert der Produzent P2J Wizkid als Feature für Beyoncés Song "Brown Skin Girl" vom Soundtrack "The Lion King: The Gift". Die Zusammenarbeit bringt Wizkid später den ersten Grammy für das beste Musikvideo ein. Im Oktober 2020 folgt sein viertes Studioalbum "Made In Lagos", das nicht nur finanziell ein Erfolg ist, sondern auch für zahlreiche Preise nominiert wird, unter anderem etwa für die Single "Essence", die kurz darauf Justin Bieber remixt. Auf dem Album finden sich bekannte Namen wie H.E.R., Burna Boy oder Damian Marley als Gäste.

Längst ist Wizkid wirklich ein Superstar. 2021 wird er in einem Billboard-Artikel als "der erste afrikanische Künstler, dem in den Vereinigten Staaten der wirklich ganz große Pop-Durchbruch gelang" bezeichnet. Gefeiert als musikalischer Vorreiter eines ganzen Kontinents, will er doch einfach nur Musik machen wie alle anderen auch. Im selben Billboard-Artikel wird er zitiert: "Ich nenne meine Musik nicht einmal 'Afrobeats' oder 'Afropop'. Ich mache einfach gute Musik. Wir machen Qualitätsmusik in Afrika. Man kann sie überall hin mitnehmen, und sie wird den Test der Zeit bestehen. Sie kann qualitativ mit jeder Musik überall auf der Welt mithalten."

2022 erreicht Wizkid die nächsten Meilensteine: Als erster afrikanischer Artist ist er Headliner beim Rolling Loud-Festival in Toronto. Im November kommt sein fünftes Studioalbum "More Love, Less Ego" auf den Markt. Wie die vorherigen Projekte auch, mixt die Platte R'n'B mit Pop-Elementen und traditionellen, afrikanischen Sounds und Rhythmen.

Gegen das Label "Afrobeat" wehrt sich Wizkid gleichwohl immer vehementer. Als er sein sechstes Album "Morayo" im Frühjahr 2024 ankündigt, schreibt er sichtlich gereizt auf Instagram: "I'm not a fucking Afrobeats artist! Don't call me that, hoe! I'm not Afro anything, bitch!" Die Platte erscheint schließlich im November 2024, benannt ist sie nach Wizkids 2023 verstorbener Mutter, Juliana Morayo Balogun. Bei Kritiker:innen bleibt sie jedoch hinter den großen Erwartungen zurück.

Dennoch gilt Wizkid nach wie vor als einer der erfolgreichsten Künstler Afrikas und ist auch 2024 wieder in den Top Ten der meist gestreamten Artists des Kontinents vertreten. Zahlreiche Awards, Rekorde und Chart-Hits belegen die Erfolgsstory des "Starboys" made in Lagos.

Alben

Wizkid - Morayo: Album-Cover
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  • Redaktionswertung: 3 Punkte

2024 Morayo

Kritik von Jakob Hertl

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