laut.de-Kritik

Bay Area-Sound aus Österreich.

Review von

Da schau einer her. Der gute alte Bay Area-Sound hat sich also nicht nur South of Hessen eingeschlichen und breit gemacht, sondern auch South of Germany. In Österreich gibt es mit Wolfpack Unleashed seit einiger Zeit eine weitere Band, die - genau wie Abandoned - den Spirit alter Metallica- oder Megadeth-Scheiben am Leben erhält.

Dabei ist die Nähe zu Abandoned noch nicht mal rein instrumentaler Natur. Vor allem Basser/Shouter Günther Wirth klingt von der Stimmfarbe sehr nach Abandoneds Kalli. Dass beide Bands auch musikalisch sehr ähnlich zu Werke gehen, macht dem Hörgenuss natürlich keinen Abbruch. Wobei man den Österreichern doch zugestehen muss, dass sie schon im Opener "Last Dance Of A Dying King" eine Spur mehr Melodien verbraten und insofern nicht gar so weit von den früheren Perzonal War entfernt sind.

Noch näher an die Hessen kommen sie mit dem folgenden "Religion Of Control" ran, das zwischen satten Grooves und gehörigem Tempo hin und her pendelt. Ebenfalls voll auf die Glocke geben Nummern wie "Killing Fields" oder das abschließende "Wolfpack Unleashed" und treffen beim Thrash-Liebhaber genau ins Schwarze.

Auch nicht schlecht geht es bei "Next Victim" zu, das deutlich mehr Wert auf Melodien legt und sich eher am schwedischen Death Metal orientiert, gerade was Günthers Shouts angehen. Wer sich noch an Desultory erinnert, weiß was ich meine und könnte Ähnliches bei "Warzone" entdecken, das ebenfalls nicht mit Melodien geizt.

"Disgrace Erased" wechselt häufig Tempo und Stimmung, wirkt aber in sich nicht so recht schlüssig. Der zündende Funke bleibt auch nach wiederholtem Durchlauf aus. Vielleicht eine Spur zu heroisch stampft der erste Teil von "To Challange Death" durch die Boxen. Fühlt man sich dort beinahe schon an Manowar erinnert, bekommen Wolfpack Unleashed im zweiten Teil des Stückes zum Glück die Kurve. Leichte Abstriche muss man zudem bei "Eroica" machen - gerade wenn man mit Power Metal nicht viel am Hut hat.

Fans der alten Bay Area-Mucke sei "Anthems Of Rebellion" aber auf jeden Fall ans Herz gelegt - auch wenn sich einige andere Sounds eingeschlichen haben. Eine fette Scheibe ist das Debüt der Österreicher trotzdem geworden.

Trackliste

  1. 1. Last Dance Of A Dying King
  2. 2. Religion Of Control
  3. 3. Next Victim
  4. 4. Killing Fields
  5. 5. Discgrace Erased
  6. 6. Warzone
  7. 7. To Challange Death
  8. 8. Eroica
  9. 9. Wolfpack Unleashed

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