laut.de-Kritik
Welcome Home, Yusuf!
Review von Joachim GaugerSchon wieder diese intensive, vertraute Stimme, wieder die eingängigen, auf der Gitarre gezupften Melodien, die stets zwischen Dur und Moll pendeln. Wie schon "An Other Cup" (2006) schließt auch die neue Scheibe "Roadsinger" nahtlos an Veröffentlichungen der 70er Jahre an, zumal Yusuf etwa in "Be What You Must" auch wieder Text-Ideen und Melodiefetzen aus seiner Cat Stevens-Vergangenheit zitiert.
Offenbar ist diese Musik auf eine gewisse Art zeitlos, dass sie sich unverändert so gut ins Heute einfügt. Die Alterslosigkeit des Sängers befremdet aber auch; man argwöhnt, er habe die natürlichen Abnutzungsprozesse vielleicht mit Hilfe des Opiums für das Volk gelindert.
"Roadsinger" gibt allerdings keinen Anlass, sich über die religiösen Gefühle von Yusuf Islam lustig zu machen. Während "An Other Cup" noch für jede Sorge einen Trost bereit hielt, enthält sich "Roadsinger" textlich wie musikalisch jeder Spiritualität und lässt der Melancholie reichlich Raum.
Vom Vorgänger unterscheidet sich das aktuelle Album zudem durch die warme und natürliche Instrumentierung und Produktion. Die meisten Songs wurden live eingespielt, und während Yusuf zuvor noch seinem früheren Klampfer Alun Davis viele Gitarrenparts anvertraut hatte, übernimmt er Sechs- und Zwölfsaiter nun wieder selbst.
Höhepunkte in einer durchweg sehr gut hörbaren und homogenen Scheibe sind sicherlich die eher düsteren Songs wie "The Rain", "World O' Darkness" und der Titeltrack "Roadsinger". Hier erzählt Yusuf von einem Vertriebenen, der nach langer Wanderschaft in seine alte Heimatstadt zurückkehrt. Also praktisch seine eigene Geschichte.
50 Kommentare
Hab erst letztens mal wieder die alte Scheiben vom Cat aufgelegt. Wirklich genial, was er bei seiner Trilogie Mona Cat Bone, Tea for tillerman und Teaser & the firecat für Melodien aus dem Hut gezaubert hat. Dazu noch diese Stimme, wenn die abgedroschene Phrase "eine Stimme wie Samt" bei jemandem den Nagel auf den Kopf trifft dann bei Yusuf/Cat Stevens. Bin mal gespannt, ob die neue auch wieder an diese Ära anknüpft.
Ich fand "An Other Cup" ja klasse, von daher erwarte ich einiges.
oha, neues Album...ja Tea for Tillerman find ich auch sehr zeitlos.
i frei mich.
@Swingmaster Jazz (« Alle Religionen sind gleich Scheisse... Das ist doch mal ein Satz... Hast du überhaupt schon mal eine getestet und wenn ja welche... Ich find diesen Satz dümmlich und er zeugt von einer gewissen geistigen eingeschränktheit und eigentlich auch von religiöser Intoleranz. Scheisse ist nur der der sie macht und das sind die Menschen und dann aber sagen es ist alles die Schuld von Gott. Trifft es dass in etwa? »):
nein tut es nicht. Religion ist von Menschen gemacht. Menschen bauen Scheisse. Ergo, Religion ist scheisse. Das hat nichts mit einer Gottesfigut zu tun.
fangt an die Entität (die an sich ja nur gutes für uns will gemäss Glaubensindikation) von der Religion zu lösen.
Oder um es anders zu sagen: der Liebe Gott ist n netter Typ. Er hat nur schlechtes Bodenpersonal.
klar soweit?
Ein Paradebeispiel für einen religiös verblendeten Menschen. Nuffsaid.
Und wenn euch mal die Lust nach schwarzem Humor steht empfiehlt sodibrudi:
http://www.youtube.com/watch?v=gTYUJ9DN-UQ