laut.de-Kritik
Zumindest die fröhliche Stimmung erinnert noch an ABBA.
Review von Joachim GaugerNun, dass sie ins Ohr geht, kann man der ersten Single vom zweiten A*Teens-Album eigentlich nicht absprechen. Die Melodie der Strophe führt konsequent und ohne Bruch zu einem simplen, aber gut ausgearbeiteten Refrain - wären nicht die neumodischen Samples mit verfremdeten Stimmen am Anfang, könnte man "Upside Down" beinahe wieder für einen ABBA-Song halten.
Auch eine vielleicht naive, aber doch auch symphatische Fröhlichkeit erinnert stark an die berühmten Vorbilder der vier Newcomer, der "Teen Spirit" ist von Anfang an bis ganz zum Schluss ein heiterer. Aber sie wollten ja mal was anderes machen, als ABBA zu covern. Und spätestens ab "... To The Music" klingts dann doch recht deutlich nach BSB/NSYNC. Liebe Boygroups, bitte nehmt das nicht als Beleidigung eurer Sangeskunst, die dünnen Stimmchen von Dhani und Amit können euch natürlich nicht das Wasser reichen. Immerhin aber tritt das Bemühen um zeitgemäßen Sound deutlich zutage, wenn auch nicht unbedingt der Wille zur Eigenständigkeit.
Abgekupfert wirkt der kalkulierte Wechsel zwischen flotteren, tanzbaren Songs und Balladen, auch nicht neu ist die synthielastige Produktion mit einer gewissen Vorliebe für Bombastisches einerseits und allerlei Verfremdungseffekte und exotische Einsprengsel (Harfenklänge!) andererseits. Und wer schreibt eigentlich vor, dass Popsongs ausnahmslos dreieinhalb Minuten dauern müssen?
Im weiteren Verlauf zitieren die A*teens schamlos, was sich derzeit in den Charts tummelt. Die Sounds von "That's What (It's All About)" sind Britneys "Oops!..." so ähnlich, dass man sich wundert, wo der Vorwurf wegen Plagiat und Copyright-Verletzung bleibt. Da war mir eigentlich das ehrliche Covern lieber.
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