laut.de-Kritik
Die Tom Cruise-Fans der Hardcore-Szene outen sich.
Review von Michael EdeleWas geht denn jetzt ab? Haben wir es hier mit den größten Tom Cruise-Fans der Hardcore-Szene zu tun? Scheint wohl so, denn anders kann ich es mir nicht erklären, dass die Jungs jeden ihrer zwölf Songs nach einem Streifen des Hollywood-Zwergs benannt haben.
Auf die Filme an sich beziehen sich die Texte zwar nicht, aber man muss es ja auch nicht übertreiben. Ob dem Smartie die Songs gefallen würden, wage ich mal schwer zu bezweifeln, denn die Totengräber gehen recht kraftvoll zu Werke. Dummerweise bedeutet kraftvoll noch lange nicht abwechslungsreich, denn wenn man die halbe Stunde Musik nebenher an sich vorbei zischen lässt, fragt man sich unwillkürlich, wann der eine Song aufgehört und der andere angefangen hat.
Das bringt den potenziellen Käufer in eine leichte Zwickmühle, denn wie gesagt, Bury Your Dead gehen mit reichlich Schmackes zu Werke und sollten Freunden von Hatebreed oder A Perfect Murder recht flüssig in die Löffel flutschen. Das Problem ist nur, dass sie da auch ganz locker wieder raus flutschen, ohne dass sich was festbeißt. Es fehlt an griffigen Hooks oder solchen Riffs, die Wiedererkennungswert und wenn möglich auch Eigenständigkeit besitzen.
Somit dürfte dieses Tom Cruise Gedächtnis-Album primär für diejenigen interessant sein, die sich tatsächlich jede zweite brauchbare Metalcore-Scheibe ins Regal stellen müssen. Wer diesen Zwang nicht verspürt, wird Bury Your Dead vielleicht eine gewisse Kompetenz zuschreiben, Zwingendes gibt es auf "Cover Your Tracks" jedoch nicht zu hören.
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