laut.de-Kritik
"Fäzt rächt. Beschtens wieter z'empfele."
Review von Giuliano Benassi"Isch natürlich o ummi a CD wo me tag u nacht cha lose!!!", lautet ein Kommentar zum vorliegenden Album auf der Seite cede.ch. "Fäzt rächt. beschtens wieter z'empfele" ein anderer. Auch wenn die genaue Aussprache für alle, die nördlich von Freiburg im Breisgau leben, schwierig sein dürfte, lässt sich die enthaltene Botschaft erkennen: "Masquerade" hat in Coals Heimatland Schweiz für Aufmerksamkeit und Begeisterung gesorgt.
Die rockigen Klänge und Coals reines Englisch ohne Andeutungen an die Sprache mit den vielen Frikativen überraschen nur zu Beginn, denn aus der Schweiz stammen immerhin internationale Acts wie Hank Shizzoe, Coals Bruder Reto Burrell und
Jedenfalls beginnt "Masquerade" mit "Keep Movin' On" angerockt und gut gelaunt. Eine verzerrte Gitarre, dazu eine Orgel im Hintergrund und Coals tiefe, leicht angestrengte Stimme führen zu einem Ergebnis, das an Tom Petty & The Heartbreakers erinnert. Eine Nähe, die immer wieder zum Vorschein kommt: Beide haben einen Sinn für eingängige Melodien, ohne dabei allzu poppig zu wirken.
Dennoch passen eher die ruhigen Stücke des Albums zu Coal und seiner Band. Etwa das melancholische "Outside The Black Cathedral" oder das soulige "Applause Of Tears". In der zweiten Hälfte der Scheibe bieten sie dann ebenso gelungene Countryklänge, etwa mit "Don’t Need Love”" oder dem Honky Tonk-Stück "Crying In The Whorehouse". "Rest In Sleep" sorgt, dem Titel gerecht, für einen geruhsamen Abschluss.
"Die Welt ist ein grosser Maskenball ... Es gibt zwei Möglichkeiten: mitmachen oder nicht mitmachen", erklärt Coal den Titel des Albums und der darin enthaltenen Geschichten. Fest steht: Verstecken braucht er sich mit seinem dritten Studiowerk nicht.
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