laut.de-Kritik
Lavasounds, die Dantes Inferno bestens untermalt hätten.
Review von Michael EdeleGanze sechs Jahre hat sich Kirk Windstein Zeit gelassen, um den Nachfolger zu "Life's Blood For The Downtrodden" in die Regale zu wuchten. An sich kein Wunder, schließlich war das gitarrespielende Schwergewicht nicht nur mit Down, sondern auch mit Kingdom Of Sorrow mehr als ausgelastet.
Von Letzteren hat er sich Gitarrist Matthew Brunson geholt, der den Bee Gees-Sprössling Steve Gibb ersetzt. Da aber Kirk schon immer das musikalische Steuer fest in der Hand hielt, gibt es auf "Severe The Wicked Hand" genau das, was man erwartet. Tonnenschwere Riffs, wuchtige Gitarrenwände und Kirks klagend-röhrende Stimme, die in dieser Kombination die Bezeichnung Sludgecore rechtfertigen.
Dass Thema Alkohol- und Drogen-Entzug dominiert das Album. Von diesen Substanzen lässt Mr. Windstein seit einigen Monaten anscheinend komplett die Finger. Das passt natürlich hervorragend zum dämonischen Sound von Crowbar, die mit Nummern wie "Isolation (Desperation)", "Liquid Sky And Cold Black Earth" oder das bärenstarke "Echo An Eternity" Lavasounds aus den Speakern quellen lassen, die Dantes Inferno akustisch bestens untermalt hätten.
Doch auch ihren Hardcore-Roots zollen die Jungs aus New Orleans immer wieder Tribut und ziehen das Tempo bereits beim Titeltrack eingangs deutlich an. Noch offensichtlicher wird das bei "The Cemetary Angels" oder "I Only Deal In Truth", auch wenn sie schlussendlich immer wieder auf die Bremse treten.
Kleinere Experimente waren bei Crowbar fast immer mit dabei und so fallen auch auf "Severe The Wicked Hand" zwei Nummer ein wenig aus dem Rahmen. Da wäre zum einen "Let Me Mourn", das einen deutlichen Alice In Chains-Einschlag aufweist. Gerade der mehrstimmige Gesang ist für Crowbar ungewöhnlich. Ähnlich verhält es sich mit dem ruhigen, sehr melodischen "A Farewell To Misery". Hier kratzen sie schon am atmosphärischen Soundtrack.
Mit "Severe The Wicked Hand" haben Crowbar wirklich eines der stärksten Alben ihrer Karriere vorgelegt. Wäre zu wünschen, dass Kirk mit der Scheibe endlich auch von der Down-Popularität profitiert und sich ein paar Leute mehr für seine Hauptband interessieren.
2 Kommentare
Dantes Inferno war schon geil, aber an God of war kommt aus diesem Genre nix ran. Na ja ich hör mal in das Album rein.
Hört sich nach einer weiteren wirklich soliden Crowbar-Platte an. Aber auch nicht nach mehr, wenn ich ehrlich bin.. trotzdem werde ich mir die Zeit nehmen, mich in das Album einzuhören.