laut.de-Kritik

Rockige Songs mit einschmeichelndem Gesang.

Review von

Interessantes Cover. Mir persönlich gefällt ja der Kolibri mit Gasmaske sehr gut. Aber auch der Rest des Album ist geschmackvoll, wenngleich man diese Art in letzte Zeit recht häufig zu Gesicht bekommt.

Mit "We Are The Others" wollen Delain nichts anbrennen lassen. Daran lässt schon allein die Gästeliste keinen Zweifel, mit der die Holländer für ihr drittes Album zusammen gearbeitet haben. Das TriPod-Produzenten Team aus Jacob Hellner (Rammstein, Apocalyptica), Fredrik Thomander und Anders Wikström (Scorpions, Backyard Babies) musste es sein und entsprechend voluminös, aber differenziert tönt es auch gleich mit "Mother Machine" aus den Boxen.

Die Riffs sind relativ hart, aber nie zu hart, um den geneigten Mainstream-Fan zu verschrecken. Within Temptation und Konsorten haben es schon vorgemacht, und auch Delain wissen nicht erst seit gestern, wie man gute Rockmusik mit weiblichem Gesang schreibt. Ob man das nun (noch) Gothic Metal nennen muss/kann, sei mal dahin gestellt.

Jedenfalls identifiziert sich die Band nach wie vor mit der Szene, was nicht zuletzt der Titel des Albums verdeutlicht. Der Track "We Are The Others" behandelt den feigen Mord an der Britin Sophie Lancaster, die im August 2007 wegen ihres Gothic-Looks von ein paar Jugendlichen in Koma geprügelt wurde und schließlich ihren Verletzungen erlag. So traurig das Thema auch sein mag - der Song ist ein absoluter Hit und eine großartige Hymne.

Der Kontrast zum ruhigen, in den Strophen fast schon chilligen "Mild And Honey" könnte kaum größer sein. Vor Experimenten scheuen Delain schon mal nicht zurück, so viel ist klar. Aber ganz von den vertrauten Pfaden abzuweichen, wäre nicht nur leichtsinnig, sondern ist schlicht und ergreifen nicht notwendig. Dafür versteht es Keyboarder und Bandchef Martijn Westerholt einfach zu gut, rockige Songs zu schreiben, über die Charlotte Wessels ein paar einschmeichelnde Gesangslinien legt.

Das funktioniert natürlich auch bestens im balladesken Bereich, wie das sich steigernde "I Want You" beweist, das nicht nur weitgehend schmalzfrei daher kommt, sondern auch mit einem leicht bittersüßen Text. Allgemein muss man Delain hoch anrechnen, dass sich auf "We Are The Others" gerade mit "Are You Done With Me" und "Get The Devil Out Of Me" zwar sehr mainstreamiges und tanzbares Material befindet, man aber auf Radio-Balladen vollkommen verzichtet.

Wenn es aber auch mal ein paar rauere Töne geben darf, springt Fear Factory-Fronter Burton C. Bell in die Bresche und hilft bei "Where Is The Blood" effektiv, aber nicht übermäßig auffallend oder charakteristisch aus. Keine Frage also, dass die Band mit ihrem neuen Album noch mal weiter wachsen wird, denn alten Fans tut hier nichts weh und Neue werden mit Sicherheit dazu stoßen.

Trackliste

  1. 1. Mother Machine
  2. 2. Electricity
  3. 3. We Are The Others
  4. 4. Milk And Honey
  5. 5. Hit Me With Your Best Shot
  6. 6. I Want You
  7. 7. Where Is The Blood
  8. 8. Generation Me
  9. 9. Babylon
  10. 10. Are You Done With Me
  11. 11. Get The Devil Out Of Me
  12. 12. Not Enough

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