Porträt

laut.de-Biographie

Diary Of Dreams

Adrian Hates, Kopf und Sänger der Band Diary Of Dreams, setzt seine ersten musikalischen Duftmarken als Bassist von Garden Of Delight. Allerdings sind das nicht - wie auch fälschlicherweise im laut.fm-Podcast behauptet - seine ersten Gehversuche.

Diary Of Dreams - Hell In Eden
Diary Of Dreams Hell In Eden
Das klingt wie ein Xavier Naidoo mit klinischer Depression.
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Diese macht er definitiv mit seinem eigenen Projekt Diary Of Dreams. Allerdings tritt er als erstes mit Garden Of Delight an die Öffentlichkeit. Seine Prioritäten liegen aber von Anfang an bei Diary Of Dreams. Zusammen mit Gitarrist Alistair Kane entsteht in Düsseldorf bis 1994 "Cholymelan", das Fans und Presse wohlwollend aufnehmen. Adrian macht als Sänger eine gute Figur, auch wenn die Ähnlichkeiten zu Garden Of Delight nicht zu leugnen sind. Das erste Album erscheint auf dem Dion Fortune Label, das ursprünglich von G.O.D.-Chef Artaud gegründet wurde.

Adrian beschließt, es ihm gleich zu tun, und gründet sein Label Accession Records, auf dem 1996 die zweite Scheibe "End Of Flowers" erscheint. Da Adrian mit Garden Of Delight nicht sonderlich ausgelastet ist, konzentriert er sich mehr und mehr auf seine eigene Band - ein Jahr später erscheint bereits "Bird Without Wings". Wie auf den Scheiben zuvor erschafft das Duo aus Düsseldorf eine zutiefst melancholische Klangwelt, die mit Adrians markanter Stimme und seinen geistreichen Texten bestens fusioniert und mit der Musik von Garden Of Delight nur noch geringe Ähnlichkeit hat.

Für "Psychoma?" steigt die Belegschaft sprunghaft an, denn [Os]mium (aka Olaf Schäning) und Christian Berghoff stoßen zur Band, wobei letzterer bereits bei der Tour zu "End Of Flowers" als Live-Gitarrist mit dabei war. Dies wirkt sich positiv auf die Live-Auftritte und den Entstehungsprozess zur Platte aus. Der Sound der Band wird deutlich elektronischer, ohne sich jedoch zu sehr von den eigentlichen Wurzeln zu entfernen.

Sie behalten den Jahresrhythmus mit Veröffentlichungen bei, allerdings handelt es sich beim '99er Werk "Moments Of Bloom" teilweise um eine Best-Of. Neben vier neuen Songs sind sogar einige remixte bzw. remasterte Versionen älterer Titel auf dem Album zu finden. Christian verbringt '98/99 wegen seines Studiums beinahe ein Jahr in London und ist danach nur noch als Mitarbeiter bei Adrians Label Accession tätig.

Das nächste Studioalbum "One Of Eighteen Angels" ist (teilweise?) vom Film "Dark City" beeinflusst und spiegelt die düstere Atmosphäre des Streifens perfekt wider. Dass die Fans das ähnlich sehen, beweist der Einstieg in die DAC. Auf der Bühne lässt sich ein weiterer Wechsel vermerken, denn Torben Wendt spielt nicht nur die Keyboards, sondern ergänzt mit seiner Performance Adrian einzigartig am Gesang, so dass die Konzerte zu einem besonderen Erlebnis werden.

Torben, der mit seiner eigenen Band Diorama ebenfalls Erfolge feiert, eröffnet auf der Tour die Konzerte mit Songs von Diorama, die er allein am Klavier intoniert und dazu singt. Mit Lil'K stößt im März 2001 eine Dame zur Band, die fortan die Gitarre übernimmt, bevor Torben im Juli für einige Zeit nach Kanada zieht.

Die Single "O'Brother Sleep" erscheint noch 2001, ein Jahr darauf folgt eine weitere namens "Amok", ehe im Juni das neue Album "Freak Perfume" auf den Markt kommt und wieder einmal beweist, wie einzigartig diese Band ist. Doch damit nicht genug, rechtzeitig zur Tour mit Diorama im Herbst schickt Adrian zusätzlich die EP "Panik Manifesto" ins Rennen, die mit ihren knapp 40 Minuten Spielzeit so manch komplettes Album aussticht.

Die anschließende Tour bestreiten Diary Of Dreams gemeinsam mit Diorama und sind kreuz und quer durch Deutschland unterwegs. Hinzu kommen einige Konzerte in Italien. Einen Auftritt in Russlandbestreiten sie jedoch allein. 2003 stehen zunächst einige weitere Gigs an, ehe sie Ende des Jahres mit Lights Of Euphoria, Psyche und Spektralized on the road gehen. Danach ist live erst einmal wieder etwas Ruhe angesagt, denn Adrian konzentriert sich zusammen mit dem Gitarristen Gaun:A auf die Produktion des neuen Albums.

Mit "Giftraum" erscheint Ende August 2004 eine Vorabsingle, der Ende Oktober das fertige Album "Nigredo" folgt, das auch in einer streng limitierten Sonderauflage erhältlich ist. Musikalisch können die beiden den Vorgänger "Freak Perfume" zwar nicht toppen, haben aber ein interessantes, lyrisches Konzept am Start, das zum Teil aus einer mythischen Überlieferung und aus Adrians eigener Phantasie stammt. Fans der Band werden auf keinen Fall enttäuscht sein. Die nächste Tour mit Psyche steht schon an, eine Live-DVD für Ende 2005 ist ebenfalls fest eingeplant.

Noch bevor sich Diary Of Dreams wieder on the road begeben, schließen sie die "Nigredo"-Trilogy mit der sehr düsteren und beklemmenden "Menschfeind"-EP ab. Lange bevor sich das Jahr dem Ende neigt, legen Adrian und Co. ergänzend mit "Alive" die erste Live-Scheibe nach. Darauf kommen nicht nur die Gitarren deutlicher zum Einsatz (Adrian selbst übernimmt die zweite), auch sein Gesang ist etwas rauer, harmoniert aber einmal mehr perfekt mit den Backing-Vocals von Torben Wendt.

Die dazugehörige DVD ist für 2006 geplant.
Es dauert allerdings bis Anfang November, ehe "Nine In Numbers" tatsächlich auch erhältlich ist. Das liegt sicherlich auch mit daran, dass sie nach fast acht Jahren endlich auch mal wieder durch die USA touren.

Schon seit Ende September sind Adrian und Gaun:A mit der Arbeit am nächsten Album beschäftigt, das ursprünglich im Frühjahr 2007 erscheinen soll. Doch die Veröffentlichung verschiebt sich bald in Richtung Jahresende, auch weil sie immer wieder einzelne Konzerte einschieben und Adrian zwischenzeitlich mit seiner Gesundheit Probleme hat.

Im Juli sind die Aufnahmen und die Produktion so weit abgeschlossen, und Ende Oktober steht "Nekrolog 43" in den Regalen. Ändert sich stilistisch auf den Alben von Diary Of Dreams nur noch relativ wenig, so versucht Adrian doch immer wieder leichte Akzente zu setzen.

So verwendet er für "Ego:X" beispielsweise Martin Keßler als Sprecher, der als Synchronstimme von Nicholas Cage und Vin Diesel bekannt wurde, oder singt zum ersten Mal ein Duett mit Sarah Brightmans Schwester Amelia. Für "The Anatomy Of Silence" überträgt er 2012 schließlich eine ganze Reihe an Songs auf klassische Instrumente und in ein akustisches Gewand.

Alben

Diary Of Dreams - Hell In Eden: Album-Cover
  • Leserwertung: 4 Punkt
  • Redaktionswertung: 2 Punkte

2017 Hell In Eden

Kritik von Ulf Kubanke

Das klingt wie ein Xavier Naidoo mit klinischer Depression. (0 Kommentare)

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