laut.de-Kritik
So bedrohlich, wie es aussieht, ist es auch!
Review von Michael EdeleWenn Diary Of Dreams eine EP auf den Markt bringen, kann man davon ausgehen, dass andere Bands den gleichen Stoff als komplettes Album vermarkten würden. Value for money war bei Adrian Hates schon immer an der Tagesordnung, und daran ändert sich auch mit "Menschfeind" nichts. Sieben neue Kompositionen warten auf ihre Entdeckung, keine Überbleibsel aus den "Nigredo"-Aufnahmen, sondern komplett neue Stücke.
Die Verbindung zum Vorgängeralbum ist dennoch gegeben, denn "Menschfeind" bringt die Nigredo-Trilogie zum Abschluss. Waren die Coverartworks von Diary Of Dreams schon immer sehr düster und zum Teil bedrohlich, so setzen sie dem mit "Menschfeind" wirklich die Krone auf. Die CD-Hülle verbreitet ein ähnliches Gefühl von Verlorenheit wie der Opener und Titeltrack.
Das folgende "Haus Der Stille" strahlt eine gewisse Ruhelosigkeit aus, man fühlt sich wie im Käfig und will raus. Erst die einsetzende Klaviermelodie bringt Erleichterung und eine gewisse Ausgeglichenheit. Einen stark klaustrophobischen Grundtenor verbreitet "Killers", übertroffen nur noch von der Endzeitstimmung des abschließenden "Pentaphoboa" , dessen Klaviermelodie etwas an Beethovens "Für Elise" erinnert.
Als eher typische Adrian Hates-Kompositionen möchte ich "Day-X-Relic" und "Treibsand" bezeichnen, wohingegen "The Cage" das mit Abstand tanzbarste Lied der Scheibe geworden ist und somit zumindest einen leichten Ausgleich zu diesem sehr düsteren Werk liefert.
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