laut.de-Kritik
Jeder nur ein Schlag! Bing!
Review von Dani FrommDenen fällt auch nichts Neues ein! Auch auf ihrem aktuellen Album tun Eläkeläiset, was sie schon immer getan haben: Sie unterziehen mehr oder weniger bekannte Songs aus allen Genres einem gnadenlosen Umstyling. Am Ende ist alles Humppa, Bierdurst garantiert.
Im 25. Jahr des Bandbestehens könnte das leicht langweilig klingen, zumal die Finnenpolka-Versionen der kleineren und größeren Hits einander am Ende doch derbe ähneln. Angerissen vom Drummer und von den Kollegen in aller Regel in weniger als drei Minuten runtergezockt: So will es der Eläkeläiset-Hörer. Alles andere bedeutete eine amtliche Enttäuschung, schätze ich.
Genau werden wir das wohl nie erfahren. Dass die finnische Rentner-Truppe jemals irgendetwas anderes als ihren Trademark-Sound kredenzen könnte, liegt irgendwie außerhalb meines Vorstellungsbereichs. Kennste eine ihrer Nummern, kennste alle. Variationen gibt es, wenn überhaupt, lediglich in Nuancen - und in der Wahl der Vorlagen, selbstverständlich.
Dabei halten sich Eläkeläiset, die bisher munter in allen denkbaren Revieren wilderten, diesmal tatsächlich an ein Konzept. "Humppa Of Finland", der Titel könnte es ahnen lassen, verwurstet ausschließlich einheimisches Liedgut: Klingt nach einer durchaus angemessenen Art und Weise, um das einhundertste Jubiläum der finnischen Unabhängigkeit zu begießen.
Weil es sich alleine aber eher schlecht, in Gesellschaft dagegen recht begießt, haben Eläkeläiset die Original-Musikanten gleich scharenweise geladen. Damit keinem langweilig wird, dürfen alle Hand anlegen: am überaus wichtigen Instrument, der Triangel. Bei der Masse an Gaststars muss man jedoch mit den Noten streng haushalten. Ob von Nightwish oder Lordi, von Wigwam oder den Bomfunk MC's ausgeborgt: Jeder kriegt nur einen Schlag. Auch Ville Valo. Bing!
Abgesehen davon - und von einem Coverartwork, das (ebenfalls passend zum Titel) aus vollem Hals TOM OF FINLAND!!! schreit - bleibt alles beim Alten: Schlagzeugintro, Quetschkommode, Dudelkeyboards, alles in debil hüpfenden Polka-Rhythmen. Übersichtlich virtuos bediente Instrumente treffen auf mindestens so übersichtlich begnadeten Gesang. So mutiert das Hardrock- zum "Humppa Hallelujah", und zwischen Zirkusmusik und Spieluhr-Melodei passt, wie "Karjala" zeigt, sogar noch ein bisschen Country-Vibe.
Bierdurst! Habe ich den Bierdurst schon erwähnt? Kann man im Zusammenhang mit Eläkeläiset ruhig mehrfach tun, selbiger stellt sich nämlich nahezu unmittelbar ein. Wer tatsächlich schafft, sich diesen, in der richtigen Verfassung genossen, wirklich ganz wunderbaren Quatsch nüchtern zu geben, genießt meine Hochachtung. Ich meine: mein Mitleid. Kippis.
3 Kommentare mit einer Antwort
ratari hummpa hummpa hummpadaaa...
ich habe mir mal vor jahren eine cd von denen gekauft, da ich einfach das cover saugeil fand!!! damals wusste ich nicht, was die so für, nenen wirs mal musik, machen...
haaaaaaaach, die sind ja sooo hammer!!!
und dann versuchen herauszu finden was das nun gerade für eine song sein soll den sie covern...
hummpa hummpa hummpa...
ist gekauft!!!
*cheeeeeeeers*
an dieser stelle steht jetzt ein auf ELÄKELÄISET angewendeter schriftlicher Tourette-anfall, der alle in §130StGb genannten bedingungen erfüllt.
Damit ist ABSCHLIEßEND ALLES zu ELÄKELÄISET gesagt.
Danke für eure Aufmerksamkeit
Live eine Bank und ein riesen spaß! Auf CD leider kaum hörbar