laut.de-Biographie
Enthroned
Auch in Belgien existiert eine kleine, aber feine Black Metal-Gemeinde. Von dort - genauer gesagt aus der Gegend um Namur und Ghent - stammen Enthroned, die sich im Laufe ihrer Karriere zu einer einflussreichen Band entwickeln sollen.
Die Gründung erfolgt 1993, als sich Basser/Shouter Frack Lorent aka Lord Sabathan und Drummer Dan Vandenplas aka Cernunnos auf einer Party mit reichlich Bier im Kopf kennen lernen. Beide haben schon bei Bands wie Morbid Death oder Blasphemion gespielt und brauchen nur noch einen Gitarristen. Den finden sie mit Tseboath und rumpeln alsbald fröhlich drauf los.
Musikalisch orientieren sie sich an den Vorbildern von Emperor oder Immortal, ohne jedoch deren Kompromisslosigkeit zu erreichen.
Dem ersten Enthroned-Demo folgt eine Split-EP mit den Kollegen von Ancient Rites. Eigentlich unterschreiben sie bei Afterdark, doch nachdem das Label pleite geht, erscheint ihr Debüt "Prophecies Of Pagan Fire" 1995 über das französische Osmose-Label.
Kaum ist die Scheibe veröffentlicht, holen Enthroned sich mit Nornagest einen zweiten Gitarristen ins Boot, um live mehr herzumachen. Der zeigt auf den Touren mit Blood, Ancient Rites, Enslaved und Marduk was er kann. Zurück zu Hause packt Tseboath seine Koffer und gibt an Nebiros ab.
Enthroned wechseln zum britischen Blackened Records. Kurz bevor es an die Aufnahmen zu "Towards The Skullthrone Of Satan" geht, knippst sich Cernunnos die Lichter für immer aus. Enthroned leihen sich daraufhin einfach bei Asphyxia Da Cardoen als Session-Drummer aus und holzen die Scheibe ein.
Als Special Guest freuen sich Enthroned über die Dienste von Venom-Fronter Cronos. Ihren neuen Drummer Namroth Blackthorn stellen sie beim Dragons Blaze-Festival vor und gehen mit diesem Line-Up zusammen mit Dark Funeral auf Tour.
"Regie Sathanas" nennen sie die EP, die sie 1998 ihrem verstorbenen Drummer widmen. Weitere Dates mit Hecate Enthroned und Usurper folgen, ehe sie sich ein Jahr später schon wieder mit "The Apocalypse Manifesto" zurück melden. Das Album fliegt einem ultrabrutal um die Ohren und lässt dank Produzent Peter Tägtgren (Hypocrisy/Pain) keine Wünsche offen.
Als sich Nebiros im folgenden Jahr verabschiedet, stellen Enthroned recht schnell Nerath Daemon als neuen Gitarristen vor, denn es stehen schon die nächste Tour und die Aufnahmen zu "Armoured Bestial Hell" an. Dabei handelt es sich zweifellos um ihr umstrittenstes und experimentierfreudigstes Album. Erwartungsgemäß gehen die Meinungen über die Scheibe weit auseinander.
Auf den folgenden Scheiben sind zwar ebenfalls ein paar experimentellere Sachen zu hören, weitgehend orientieren sich die Belgier aber an den eigenen Wurzeln. Was bleibt, sind die ständigen Wechsel im Line-Up.
Für ihre erste Live-Scheibe "Black Goat Ritual - Live In Thy Flesh" lassen sich Enthroned etwas besonderes einfallen und nehmen das Album im brasilianischen Porto Alegre auf. Ende Oktober platzt aber die Nachricht in die Fangemeinde, dass Basser/Shouter Sabathan aus der Band geflogen ist. Die Probleme mit ihm haben sich schon seit über einem Jahr hingezogen und fortan übernimmt Gitarrist Nornagest das Mikro. Den Bass hängt sich derweil Phorgath von Emptiness um. Damit ist kein einziger Musiker der Urbesetzung mehr in der Band.
Mit Sinister, Vexed und Necroart geht es im Frühling für ein paar Gigs durch Italien, ehe Ende September der nächste Hassbrocken namens "Tetra Karkist" erscheint. Für die nächste Tour mit Gorgoroth und Tyrant stehen sie schon in den Startlöchern. Da es anscheinend eh nicht wirklich wichtig ist, wer mitspielt und wer nicht, ändert sich das Line-Up weiterhin ständig.
Um so erstaunlicher, dass der musikalische Output durch die Bank hochwertig bleibt. Denn auch die nächsten Veröffentlichungen "Pentagrammaton" und "Obsidium" ändern nichts an der kompromisslosen Herangehensweise der Belgier.
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