laut.de-Kritik

Die komplette Schlachtplatte von hart bis zart.

Review von

Mit Xandria und Diabulus In Musica erschienen zuletzt zwei recht starke Alben aus den weiblichen Metal-Reihen. Die Szeneführer Nightwish hatten Ende letzten Jahres ebenfalls groß vorgelegt - und ziehen Epica mit einer ähnlich guten Veröffentlichung nach.

Es wundert kaum, dass sich die Holländer samt ihrer hübschen Sängerin in den vergangenen Jahren ausgiebig Zeit fürs Songwriting genommen haben und man diesen Aufwand bereits im symphonischen Intro "Karma" eindrucksvoll herausarbeitet. Die klassischen Arrangements gehen zwar nahtlos in "Monopoly On Truth" über, doch der Track lässt keine Zweifel aufkommen, dass wir es mit einer echten Metalband zu tun haben.

Über den trockenen Gitarrensound mag man geteilter Meinung sein, doch Isaac Delahaye und Mark Jansen fahren einige deftige Riffs auf, unter die Drummer Ariën van Weesenbeek schon mal einen Blastbeat legt. Mit derselben Selbstverständlichkeit wechselt die Band zu klassischen Arrangements und ausladenden Chören oder lässt Isaac mit einem geschmackvollen Solo von der Leine. Und wir reden hier noch immer allein über den Opener!

Dieser Mix hat über das komplette Album Bestand: Von hart ("Internal Warfare") bis zart ("Delirium") wird die gesamte Schlachtplatte geboten. Ihre Stärken spielen die Holländer vor allem in den überlangen Stücken aus. Neben dem Opener sind dies der Titeltrack und der Rausschmeißer "Serenade Of Self-Destruction".

Im Gegensatz zum Rest der Platte, auf dem Mark weitgehend nur unterstützend eingreift, kommt seinen Growls beim finalen Song eine recht tragende Rolle zu. In Zusammenspiel mit den Chören und Simones angenehmer Stimme schippert man zwar dicht am Kitsch vorbei, bekommt aber meist noch rechtzeitig die Kurve - bis hin zu teils orientalisch angehauchtem Songwriting.

Epica gelingt nach Within Temptation, Nightwish oder Xandria ein weitere hochwertige Veröffentlichung im female fronted Metal/Rock.

Trackliste

  1. 1. Karma
  2. 2. Monopoly On Truth
  3. 3. Storm The Sorrow
  4. 4. Delirium
  5. 5. Internal Warfare
  6. 6. Requiem For The Indifferent
  7. 7. Anima
  8. 8. Guilty Demeanor
  9. 9. Deep Water Horizon
  10. 10. Stay The Course
  11. 11. Deter The Tyrant
  12. 12. Avalanche
  13. 13. Serenade Of Self-Destruction
  14. 14. Nostalgia (Bonus Track)

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