laut.de-Kritik

Melodischer Synthie-Pop des Schweizer Trios.

Review von

Nach einer Namensänderung ist die Schweizer Formation Carpe Diem nur noch in den Geschichtsbüchern wiederzufinden. F.A.Q. lautet der neue Bandname, unter welchem auf dem bereits dritten Longplayer des Trios allerlei elektronisches zwischen Pop, Wave und Gothic auf den Zuhörer wartet. Am überzeugendsten sind die Schweizer gerade dann, wenn sie die engen Genregrenzen für einen Moment vergessen und sich in deren Spannungsfeld häuslich einrichten.

Knochentrockene Synthiebässe und epische Flächen leiten "Carpe Diem" vorsichtig ein, bevor mit "Bones Of Glass" eine hitverdächtige Nummer aus den Lautsprechern aufsteigt. Eine solide Bassline schiebt den Track trotz des zurück genommenen Tempos kräftig an. Eine Grundlage, auf der der zweistimmige Gesang von Phillip Noirjean und Mary Santella seine warme Eindringlichkeit perfekt ausspielen kann. Steht Mary Santella zunächst noch ein wenig im Schatten ihres Kollegen Phil Noirjean, so emanzipiert sie sich auf "Home" und trägt die Melodie im Refrain überzeugend.

Mit "Reduce To The Max" vergessen F.A.Q. für einen Moment ihre schweizerische Zurückhaltung und rocken mit dicken Electro-Beats richtiggehend ab. Leider steht das Instrumental "Reduce To The Max" auf "Carpe Diem" alleine da. Aber vielleicht knüpfen F.A.Q. auf zukünftigen Releases an das hierin aufscheinende Potential an.

"Year One" präsentiert sich neben "Bones Of Glass" als heimlicher Clubhit. Der munter antreibende Groove funktioniert auf der Tanzfläche bestens und Mary Santellas originelle Melodieführung sorgt dafür, dass "Year One" schon beim ersten Hören einen dauerhaften Eindruck hinterlässt.

Ähnliches gelingt "Sunday Afternoon" trotz der offensichtlicher Parallelen zu Kirlian Cameras Superhit "Eclipse" nicht. Auch der häufige und übertriebene Vocoder-Einsatz kann über die volle Distanz nicht wirklich überzeugen. Cher lässt grüßen und ein schaler Nachgeschmack bleibt. Weniger wäre in hier sicherlich mehr.

Trackliste

  1. 1. Doesn't
  2. 2. Bones Of Glass
  3. 3. Home
  4. 4. Skye
  5. 5. Liquid Moon
  6. 6. Reduce To The Max
  7. 7. Slingback
  8. 8. Year One
  9. 9. Introducing The Cowgirl
  10. 10. Sunday Afternoon
  11. 11. Difficult

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LAUT.DE-PORTRÄT F.A.Q.

Wer auf synthetische Wavesounds steht, dem ist die Schweizer Formation F.A.Q. (oder Carpe Diem, wie sie sich bis 2002 nannten) mit Sicherheit ein Begriff.

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