laut.de-Biographie
Filter
Es begab sich zu einer Zeit, als der Nine Inch Nails-Tourtross wieder in der Heimat ankam. Der Gitarrist der Live-Band, ein gewisser Richard Patrick, verspürte keine Lust mehr, nur als Dekoration für Trent Reznor herzuhalten.
Kurzerhand gründete er seine eigene Band Filter. Zusammen mit Brian Liesegang bildete er die kreative Speerspitze des Vierers. Richtiger Industrialrock ist es nicht gerade, was die Herren da fabrizieren, aber zumindest artverwandt. 1995 erscheint das Debut "Short Bus", das nicht zuletzt dank der Single "Hey Man, Nice Shot" gut einschlägt und Filter als Band etabliert.
Nachdem der Rummel erst einmal abflaut, trennte sich Patrick zur Überraschung der Fans von seinem Kollegen Liesegang. Im Nachhinein wird kräftig schmutzige Wäsche gewaschen, wenn Patrick behauptet, dass Liesegang alleine musikalisch nicht lebensfähig sei, und er sowieso noch nie etwas entscheidendes zu Filters musikalischer Entwicklung beigetragen habe.
Neben ihrem Beitrag zum X-Files-Soundtrack ("One") sind Filter 1999 nach vierjähriger Veröffentlichungspause mit dem Album "Title Of Record" am Start und das Echo auf diese Scheibe gerät allerorten positiv bis überschwänglich begeistert. Nach einer anschließenden Tournee, die Filter auch nach Europa führt, wird es wieder sehr still um die Band.
Im Oktober 2001 steigen sie überraschend bei einem Stone Temple Pilots-Gig der Family Values-Tour in Chicago auf die Bühne, um den Song "Hey Man, Nice Shot" zu performen. Kurze Zeit später wird bekannt, dass die Band an ihrem dritten Longplayer arbeitet: "The Amalgamut". Mit Alan Bailey engagiert die Band außerdem einen neuen Live-Gitarristen. Die anstehende Tour ist jedoch schon nach kurzer Zeit zu Ende, denn Richard Patrick weist sich selbst in eine Reha-Klinik ein, um clean zu werden.
Nach dem Entzug liegt Filter erst einmal auf Eis. Patrick schließt sich The Damning Well an, wo er zusammen mit den Schwergewichten wie Wes Borland (Limp Bizkit), Danny Lohner (Nine Inch Nails) und Josh Freese (A Perfect Circle, Suicidal Tendencies) spielt. Aus der potenziell erfolgversprechenden Kollaboration geht jedoch nur der Track "Awakening" als zählbares Ergebnis hervor. Der Song ist eine Produktion für den Soundtrack des Vampir-Streifens "Underworld". Ein Album erscheint nicht.
Mit Army Of Anyone schließt sich Patrick daher einer weiteren Allstar-Combo an, in der neben ihm noch Dean DeLeo und Robert DeLeo (Stone Temple Pilots) und der Session-Drummer Ray Luzier (Korn, David Lee Roth) spielen. In dieser Besetzung entsteht ein Album, eine Tour folgt.
Danach widmet sich Patrick wieder dem Schreiben neuer Songs für ein weiteres Filter-Album. Insgesamt zwölf Tracks bringt Richard Patrick auf "Anthems For The Damned" unter, das im Juni 2008 erscheint. Musikalisch scheint er seinen Zenit dabei aber bereits überschritten zu haben.
Dafür sprechen auch Veröffentlichungen wie die Remix-Scheibe "Remixes For The Damned" oder die Compilation "The Very Best Things". Kein Wunder also, dass er sich für das nächsten Album einen Hitproduzenten wie Bob Marlette (Saliva, Ozzy, Seether) ins Boot holt und auch mit seinem ehemaligen Spezi Brian Liesegang wieder gemeinsame Sache macht.
Der Aufwand scheint sich bezahlt zu machen, denn "The Trouble With Angels" ist wieder deutlich gehaltvoller, als der Vorgänger. Für seine Liveshows sichert sich Richard mittlerweile Drummer Mika Fineo, Gitarrist Rob Patterson (Ex-Otep) und Basser Phil Buckman.
Den Dreijahres-Rhythnmus bei Veröffentlichungen behält Richard Patrick bei und präsentiert der Öffentlichkeit 2016 - mittlerweile ergraut - den neuesten Output "Crazy Eyes", das den typischen Filter-Sound weiterspinnt.
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