laut.de-Kritik
Bekommen nach dem seichten Vorgänger doch noch die Kurve.
Review von Michael EdeleWas Richard Patrick vor zwei Jahren auf "Anthems For The Damned" verbrochen hat, war wirklich nur was für SWR3-Hörer. Klar ist es schwierig, sich die Wut und Energie der Jugend zu bewahren und auch weiterhin auf Tonträger zu kanalisieren. Aber wenn so seichter Kram wie auf der letzten Scheibe rum kommt, muss man sich ernsthaft Gedanken machen.
Genau das ist beim Filter-Chef geschehen. Nach dem weitgehend enttäuschenden Vorgänger haben Filter die Kurve noch einmal bekommen und zeigen auf "The Trouble With Angels", dass sie musikalisch durchaus noch relevant sind und noch so etwas wie Biss haben. "The Inevitable Collapse" ist als Einstieg nicht nur gelungen sondern tönt auch ausgesprochen heftig. Den Bogen spannt das folgende "Drug Boy" weiter, setzt aber auf einen etwas hymnischeren Chorus.
Die Alternative-Schlagseite und die zum Teil poppigen Refrains hat er keineswegs beiseite gelegt. Im Gegensatz zum Vorgänger sind diese Versatzstücke aber wesentlich treffsicherer eingesetzt. So dürfte der neuen Scheibe eine deutlich längere Halbwertszeit beschieden sein, denn gerade die eher alternativ angehauchten Songs wie "Absentee Father", das wirklich starke "No Love" oder eben der Titeltrack wachsen mit der Zeit zu richtig guten Songs.
Mit "Catch A Falling Knife" kommen sie der typischen Filter-Nummer ziemlich nah. Man könnte auch sagen, dass sich Richard hier sehr bei seinem eigenen Erbe bedient, aber was soll's? Leider ist aber doch nicht alles eitel Sonnenschein.
Geht die Ballade "Fades Like A Photograph" trotz einer gewissen Schwülstigkeit noch als ordentlich durch, so hätte Patrick auf das bestenfalls mittelmäßige "Clouds" und das belanglose "No Re-Entry" verzichten können. Vor allem Letzteres erzeugt kaum Spannung. Daran ändert auch das leicht kiffige Keyboardsolo zum Ende hin nichts.
3 Kommentare
Autotune... wuargh. Die ersten beiden Alben waren allerdings echt gut.
"So dürfte der neuen Scheibe eine deutlich längere Halbwertszeit beschieden sein," So ein Schwachsinn... Welcher Praktikant hat das denn verbrochen? Außerdem ist "Clouds" ein wirklich gelungener Song, eingängig, aber es könnte ja sein, dass ihr den Text irgendwo rumliegen habt... Ihr solltet vielleicht mehr Filter hören, bevor ihr versucht ein Review zu produzieren. Und nein, ich bin kein Fan dieser Band (obwohl ich die ersten Platten klasse finde). Aber wer "Diorama" mit 5 Sternen bewertet... OK, muss ich nichts weiter zu sagen...
Die Kritiken hier werden langsam so schlecht, das ich mir das Lesen nicht mehr antun kann, dabei war laut.de mal ne Adresse.....Himmel hilf!