laut.de-Biographie
Fleshcrawl
Irgendwie hatten die Schwaben zu Beginn ihrer Musikerlaufbahn kein Glück mit der Namenswahl. Ursprünglich startet man auf Betreiben von Gitarrist Stefan Hanus und Drummer Bastian Herzog 1987 unter dem Namen Morgöth. Da sich aber mit Morgoth schon eine weitere deutsche Death Metal-Band in der Musikszene einen Namen macht, steigt man 1990 auf Suffocation um. Gleichzeitig mit der Namenskorrektur macht sich auch eine musikalische bemerkbar. Man frönt fortan deutlich härteren Klängen.
Unter dem Suffocation-Banner entsteht mit Schreihals Alex Pretzer und Gitarrist Gero Schmitt das erste Demo, auf dem Mike auch den Bass übernimmt. Da eine amerikanische Truppe im selben Jahr ihr Debüt veröffentlicht und sich die Rechte an Suffocation schon länger gesichert hat, fällt die Entscheidung letztendlich auf Fleshcrawl. 1991 gibt es mit "Lost In A Grave" 1991 ein erstes in Vinyl gepresstes Lebenszeichen.
Black Mark Records zeigen bald Interesse an der Band. Ein Jahr später erscheint "Descend Into The Absurd". Gero entschließt sich kurz darauf Fleshcrawl zu verlassen. Er wird durch Mikes Bruder Stefan ersetzt. Es folgen kleinere Touren und größtenteils selbstorganisierte Wochenendgigs, ehe 1993 in Dan Swanös Unisound Studios der Zweitling "Impurity" eingespielt wird. Die Scheibe erscheint 1994, im Folgejahr kann man gemeinsam mit Deicide, Cathedral und Brutal Truth auf der Easter Bash-Tour endlich auch mal ein größeres Publikum von den eigenen Qualitäten überzeugen.
Sowohl für "Bloodsoul" als auch für "Bloodred Massacre" nimmt man die Künste von Peter Tägtgren (Hypocrisy, Pain) in Anspruch, der die beiden Scheiben in seinen Abyss Studios veredelt. Für "Bloodred Massacre" holt man sich Sven Gross ins Boot, der den ausgestiegenen Alex ersetzt. Seitens der Presse hagelt es die besten Kritiken seit dem Debüt, doch die Arbeit des Labels lässt nach wie vor zu wünschen übrig.
1998 übernimmt Tobias Schick den seit langem vakanten Bass-Posten, und Fleshcrawl trennen sich von Black Mark, bevor sie mit Vader und Kataklysm auf eine vierwöchige Europatournee gehen. Einzelne Gigs mit Cannibal Corpse und Dark Funeral stehen noch auf dem Programm, bevor man sich 2000 mit Metal Blade einig wird und "As Blood Rains From The Sky - We Walk The Path Of Endless Fire" veröffentlicht.
Gute Pressereaktionen und eine ausgedehnte Tour durch Europa mit Vader und Vital Remains sorgen für einen gesteigerten Bekanntheitsgrad der Ulmer. Auch ein paar Einzelgigs mit Bolt Thrower und den Labelkollegen Six Feet Under passen noch rein, ehe man sich den Arbeiten zu "Soulskinner" widmet und dem eingeschlagenen Weg konsequent folgt.
Mit Bolt Thrower und Benediction gehen sie vier Wochen lang auf Tour, um das Album zu promoten. Auch auf dem Wacken Open Air sind sie mit dabei, wo Gitarrist Oliver Grbavac seinen Einstand feiert. Er hat den Platz von Gründungsmitglied Stefan Hanus übernommen. Großes wartet auf Fleshcrawl am Ende des Jahres, denn zusammen mit Hypocrisy geht es ab nach Japan, was den bisherigen Höhepunkt der Bandgeschichte markiert.
Wieder zurück konzentrieren sie sich 2003 hauptsächlich aufs Songwriting zum neuen Album und gehen im November ins Studio, um "Made Of Flesh" einzuspielen. Die Scheibe erscheint Mitte Februar 2004 und setzt da an, wo "Soulskinner" aufgehört hat - nur eine Spur tödlicher. Im April 2004 absolvieren die Schwaben eine Tour mit den Labelkollegen Six Feet Under und Criminal, im Sommer sind dann die großen Festivals an der Reihe. Unter anderem treten Fleshcrawl auf dem Summer Breeze und beim slowenischen Metal Camp auf.
Im Frühjahr 2005 packt Basser Tobias seine Koffer und verlässt die Band. Zwar erscheint im selben Jahr noch die Best-Of "Crawling In Flesh", doch ansonsten wird es relativ ruhig um Fleshcrawl. Einen neuen Tieftöner finden sie erst Anfang 2007 mit Nico Scheffler, doch natürlich spielen sie in der Zwischenzeit auch den ein oder anderen Gig und arbeiten vor allem an einem neuen Album. Allerdings halten größere familiäre Probleme die Arbeiten regelmäßig auf.
Somit dauert es bis Ende September 2007, ehe "Structures Of Death" erscheint. Zum ersten Mal in der Bandgeschichte spielen sie die Platte nicht in Schweden sondern in Ulm ein. Trotzdem klingen immer noch nach Elchtod, wie kaum eine andere deutsche Band.
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