laut.de-Kritik
Schlager, Pop, Reggae, Sprechgesang und etwas Wortwitz = Popacapellacomedy
Review von"Ganz schön feist" sind mit ihrer neuen Scheibe angetreten, unser Bewusstsein zu öffnen. Das Trio präsentiert einen Stilmix der besonderen Art: "Popacapellacomedy" nennen die Jungs aus Göttingen ihre Mischung aus Schlager, Pop, Reggae, Sprechgesang und etwas Wortwitz.
Dem an sich reizvollen Stilmix zum Trotz findet sich auf "Öffne dein Bewusstsein" ein glatter Studiosound ohne Profil wieder. So liegt die Aufmerksamkeit bei den Stimmen. Was jedoch beim Opener "Bleib geschmeidig" aus den Boxen tönt, ist halbherziger Sprechgesang, durchbrochen von einem schlagerkompatiblen Refrain. Gut ist dagegen das Stück "Die Wüste" gelungen. Dessen melancholischer Gesang, der klare und einfache Rhythmus sowie die gefühlvoll gespielte Trompete überzeugen.
Ihrem Anspruch an Witzigkeit versucht die Gruppe mit einer Parodie des deutschen Hip Hop gerecht zu werden. "Wir sind die Geilsten" erweist sich allerdings als musikalisch wie textlich ziemlich platt: "...wir sind so super, und du bist nur ein Sesselpuber." Hmm...
Zu den Lichtblicken dieser Scheibe gehört "Geheimnis", das mit einem eingängigen Refrain hervor sticht, unterlegt von einer feinen Basslinie. "In der Kirche" macht diesen guten Eindruck jedoch wieder vergessen. Ein seichter Schunkelsong mit aufdringlichen Uhuu-Hintergrundchören. Schmalz lass nach!
Und so trällert die Scheibe unspektakulär ihrem Ende zu. Sänger C. versucht sich des Öfteren im Rappen und die Refrains werden zusammen im Chor gesungen. Häufig fühlt man sich dabei an den Sound der "Prinzen" erinnert. Alles in allem ist diese CD sehr durchwachsen. Musikalisch vielseitig, aber mit wenig Höhepunkten, überwiegt ein steriler Studiosound. Zwar ist der Gesang durchaus abwechslungsreich, jedoch nervt der schwache Sprechgesang. Die Feisten...ganz schön, aber mehr auch nicht.
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