laut.de-Biographie
Good Riddance
Anno 1986 sucht sich Russ Rankin ein Ventil für seine politische Frustration und gründet die Punk/Hardcore-Band Good Riddance. Dem Sprachrohr der Formation schließen sich Luke Pabich (Gitarre), Chuck Platt (Bass) und Rich McDermott (Drums) an. Gemeinsam veröffentlichen sie einige Demotapes. 1990 erscheint "Gidget" bei Little Deputy Records.
Doch bis 1994 weiß noch keines der Bandmitglieder so richtig, wohin sie der Weg überhaupt führt. Bis Fat Mike Good Riddance entdeckt. Der ist nicht nur NoFX-Bassist und -Sänger, sondern auch Eigentümer der FAT Wreck Chords. Dort nimmt er die Band sogleich unter seine Fittiche.
1995 erscheint ihr erstes Album "For God And Country", es folgt eine Europatour mit No Use For A Name. Die Tour, das Album sowie die frühe Veröffentlichung von Skate/Snowboard/Surf-Videos ebnen Good Riddance den Weg in die Punk- und Hardcore-Szene.
Daher kommen nicht nur die musikalischen Einflüsse, etwa von Black Flag, den Dead Kennedys, T.S.O.L., Sick Of It All und Bad Religion. Der klassischen Hardocre/Punk-Manier verpflichtet, dominieren bei Good Riddance sozialkritische und politisch motivierte Aussagen. Aggressivität, zeitweiliges Midtempo und eingängige Melodien runden das Konzept ab.
Ihre klassische Auffassung von Punk zeigt sich auch im Straight-Edge Lebensstil des Quartetts. 2005 wird Russ, der vor allem von diversen Straight Edge-Bands der 80er beeinflusst und vom Veganer-Dasein überzeugt ist, zu einem der "World Sexiest Vegetarians" gewählt.
Doch zurück zur Musik: 1996 erscheint mit dem neuem Drummer Sean "SC" Sellers "A Comprehensive Guide To Moderne Rebellion", das vom Publikum positiv aufgenommen wird. Im Laufe der Jahre touren Good Riddance mit Vorbildern wie Sick Of It All, Propagandhi und AFI. So sichert sich die Combo um den sexy Vegetarier auf der Bühne einen Ruf als energiegeladenes Bündel, das sich auch gerne selbst auf die Schippe nimmt.
Nebenher kommt es beinahe im Jahresrhythmus zu Neuveröffentlichungen. So erscheinen 1998 "Ballads From The Revolution" und 1999 "Operation Phoenix", das bislang aggressivste Werk.
Ende des Jahres 1999 verlässt Sean Sellers die Band. Seinen Platz an den Drums nimmt Dave Raun (Lagwagon) ein und beweist seine Schlagfertigkeit auf "Phenomenon Of Craving" (2000), um dann dem ehemaligen Kid Dynamite-Drummer Dave Wagenschutz Platz zu machen.
2001 bringen Good Riddance (der Name ist übrigens der englische Ausdruck dafür, dass man soeben einen unliebsamen Gast losgeworden ist) gleich zwei Alben heraus: "Symptoms Of A Leveling Spirit" sowie eine Splitdisc mit Kill Your Idols. Dazu kommt noch eine VHS mit Konzert- und Backstagemitschnitten der Kalifornier.
2002 veröffentlichen sie "Cover Ups" bei Lorelei Records. Auf der 25-Minuten-Disc finden sich Covers von Black Flag, den Psychedelic Furs und anderen. Von Arbeitswut getrieben, erscheint schon 2003 "Bound By Ties Of Blood And Affection". Trotzdem finden die Punkrocker nebenbei auch noch Zeit,um an anderen Projekten zu arbeiten. Russ ist beispielsweise noch bei Only Crime als Sänger tätig.
Nach einer Europatour veröffentlichen sie 2006 "My Republic", auf dem ein Video der Tierschutzorganisation PETA zu finden ist. Im Gegensatz zu den früheren und härteren Werken der Band zeichnen eingängige Melodien die neuen Songs aus. Dennoch wirken sie nicht fröhlich und haben nichts von ihrer sozialkritischen Message eingebüßt.
Übrigens findet Sean Sellers auf dieser Platte den Weg zurück an die Drums von Good Riddance. Dieser Zustand soll allerdings nicht lange währen: Im April 2007 geben die Bandmitglieder nach drei Abschiedskonzerten in ihrer Heimatstadt Santa Cruz die Auflösung der Quartetts bekannt.
Da sie aber, nach eigenen Aussage, das Spielen bald schmerzlich vermissen, folgt 2012 feierlich die Reunion der Band. Drei Jahre später erscheint die Comeback-Platte "Peace In Our Time", die mit einer Spiellänge von nur 27 Minuten das kürzeste Studioalbum der Bandgeschichte darstellt. 2019 erscheint mit "Thoughts And Prayers" ein weiteres Album.
Good Riddance bleiben sich und ihrer musikalischen Mission treu. Die Erfolgsformel besteht auch im 21. Jahrhundert aus zeitlosen politischen Botschaften, verpackt in einen treibenden Mix aus melodischem Westcoast-Punk, Hardcore und, mittlerweile, etwas poppigeren Anklängen. Man wird ja auch nicht jünger. Dennoch gilt wie eh und je: Schweißtreibende Konzerte mit Moshpits sind garantiert.
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