laut.de-Kritik
Wo läuft heutzutage solche Musik? Sicherlich nicht im Einheitsbreiradio.
Review von Stefan FriedrichAuch nach häufigem Hören ist mir nicht ganz klar, wie ich "Hooverphonic presents Jackie Cane" einordnen soll. Grob gesagt liegen die Belgier zwischen Trip Hop und Pop. Das Problem dabei - für Trip Hop-Puristen ist die Platte zu poppig, für den Pop-Massenmarkt nicht einfältig genug.
"Hooverphonic presents Jackie Cane" ist bereits Hooverphonics viertes Studioalbum und eine gewisse Klasse kann man dem Trio aus dem ständig verregneten Nachbarland nicht absprechen. Im Gegenteil, mir kommt keine deutsche Band in den Sinn, die ähnlich gute Popsongs schreibt, ohne dabei peinlich zu wirken.
"Sometimes", "Human Interest", "The World Is Mine" sind alles Stücke, die weit über dem Durchschnitt liegen und ins Ohr gehen. Aber: wo läuft heutzutage solche Musik? Sicherlich nicht im SWR3-Einheitsbreiradio. Und im Club funktioniert die Platte leider über weite Strecken nicht, vom dubbigen "Others Delight" mal abgesehen.
Was also bleibt? Ein gutes, aber leicht verqueres Pop-Album, das nicht einzuordnen ist. Welches stellenweise an Moloko erinnert und in seltenen Momenten ein wenig Massive Attack durchblitzen lässt.
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