Porträt

laut.de-Biographie

Isabella Lovestory

Wäre es komplett drüber, in Isabella Lovestory so etwas wie einen hispanischen Vorläufer zu einer Ikkimel zu sehen? Von Montreal aus macht sich die in Honduras geborene Sängerin und Rapperin von 2018 an daran, Musik zu veröffentlichen, die so sexuell und raunchy ist, dass es quietscht. Im Gespräch mit dem Fader dazu gefragt, verrät sie, dass Isabella Lovestory für sie eine reine Kunstfigur ist, dazu geschaffen, um sich über das männliche Frauenbild und die Objektifizierung von Frauen lustig zu machen. Denn, so weiß sie: Es ist immer gut, sich über Männer lustig zu machen.

Isabella Lovestory - Vanity
Isabella Lovestory Vanity
Mit dem Jet aus Europa zurück in den Reggaeton.
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Es scheint generell so, als habe Lovestory allzu viel Freude an jeder Form von Obrigkeit. Vielleicht hat das damit zu tun, dass sie sich immer wieder an neue Obrigkeiten gewöhnen musste. Mit dreizehn zog ihre Familie von Honduras in die ländlichen Staaten, Virginia, wo sie die Welt erstmal überhaupt nicht mehr verstand. Der Umzug von da nach Montreal dürfte vermutlich mehr Spaß gemacht haben - aber auch dort, wo sie schließlich auf die Kunsthochschule gehen wird, fühlt sich der Betrieb und das lehrbuchhafte Selbst-Ausdrücken für sie nicht ganz richtig an.

Sie schmeißt, postet ab und zu DJ-Mixe auf ein persönliches Soundcloud und singt für ihre Katze. Bis in die Mitter ihrer Zwanziger hegt sie kaum musikalische Ambitionen, bis die Katzensongs irgendwann ein amtliches Ding für sie werden. Könnte sie gut in diesem Musik-Ding sein?

Mit "Juguete" erscheint 2018 ihr erstes Mixtape, es folgen mehrere EPs. In Kanada ist sie natürlich ein kleines bisschen weg vom Schuss von den großen Epizentren der lateinamerikanischen Musik, trotzdem findet sie Kollaborateure und Mitstreiter. Erst die Single "Mariposa" setzt sie dann aber 2020 als eine kreative und einzigartige Stimme wirklich auf die Karte. Sie bekommt Zugang zu größeren Teilen der Musikindustrie, wird Soundcloud.Botschafterin eines neuen Artist-Entdeckungs-Tools, schreibt mal hier und dort mit und veröffentlicht schließlich ihr Debütalbum "Amor Hardcore".

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Auch hier steht sie wieder ein bisschen zwischen den Stühlen: Während in der restlichen Welt von Perreo und Reggaeton gerade Bad Bunny auf dem Run seines Lebens ist, segelt sie eher im Windschatten von Rosalías "Motomami", das durch ihre größere Bühne in Europa und den USA eine neue Öffentlichkeit für diesen Sound geschaffen hat. Um so leichter hat sie es als Underground-Artist, ein paar interessante Features zu landen. Shygirl, Mura Masa, Bladee und LE SSERAFIM kollaborieren mit ihr, aber auch größere EDM-DJs und Festivals klopfen an. Sie wird ganz wie von selbst eine kleine Kulturbotschafterin, weil sie in beide Richtungen gut andocken kann. Denn wo sie interessante Hipster in Europa featuren kann, passiert das mit ihren Kollabos mit Villano Antillano oder Chucky73 ebenso in die Gegenrichtung.

Nach einer großen Kampagne geht sie schließlich 2025 darauf los, ihr Album "Vanity" zu veröffentlichen. Die Single "Telenovela" wird ihr bis dahin größter Track, der auch eine gewisse TikTok-Challenge nach sich zieht. Dazu kommt ein Feature mit Taichu und ein ganzer Haufen Musikvideos. Und auf Tracks wie "Eurotrash" sagt sie es selbst: Sie hat die Fähigkeit, das Stehen zwischen den Stühlen zu ihrem eigenen Vorteil umzudeuten und ganz neue Orte und Sounds zu erschließen.

Alben

Isabella Lovestory - Vanity: Album-Cover
  • Leserwertung: 3 Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2025 Vanity

Kritik von Yannik Gölz

Mit dem Jet aus Europa zurück in den Reggaeton. (0 Kommentare)

Termine

So 02.11.2025 Köln (Garagen)
So 09.11.2025 Hamburg (Bahnhof Pauli)
Do 13.11.2025 Berlin (Mikropol)
Sa 15.11.2025 Bern (Reitschule)
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Surftipps

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