laut.de-Kritik

Die Thrash-Helden kratzen am Black Metal.

Review von

Man mag sich vielleicht dunkel daran erinnern, dass die Holländer Anfang des Jahres schon ein Album veröffentlicht haben. Allerdings war "Feel The Blade" ja nur die letzte Occult-Scheibe neu eingespielt. Nun liegen zwischen "Sons Of The Jackal" und "Cult Of The Dead" doch beinahe zwei Jahre, und das hört man der Band und dem Album glücklicherweise auch an.

Keine Frage, die beiden ersten Scheiben und auch die Neuauflage waren bärenstarke Thrash-Keulen, die manchen Schädel spalten. Spätestens mit dem aktuellen Album musste aber etwas mehr Abwechslung folgen, dessen waren sich Legion Of The Damned ebenfalls bewusst.

So geht es nach dem ganz netten Intro "Sermon Of Sacrilege" auch nicht wie erwartet mit Höchstgeschwindigkeit nach vorne weg, sondern "Pray And Suffer" bleibt zunächst mal im groovenden Midtempo, eher in der zweiten Hälfte das Tempo gehörig anzieht.

Ein paar ordentliche Slayer-Breitseiten sowohl in Sachen Riffs als auch im Bereich Soli gibt es natürlich auch. Da wäre zum einen das rasend schnelle "Black Templar" zu nennen, aber auch das eher im oberen Midtempo stattfindende "Enslaver Of Souls", das groovt wie Hölle.

Im Mittelteil von "House Of Possession" groovt es zwar auch ein wenig, ansonsten geht es erneut mächtig nach vorne ab. Im Vergleich zum schon am Black Metal kratzenden "Black Wings Of Yog Sothoth" oder dem voll auf die Fresse gebenden "Solar Overlord" ist das aber noch gar nichts.

Die Black Metal-Spuren lassen sich auch im Intro von "Cult Of The Dead" finden, das zunächst zwar ganz schön losballert, in der Strophe aber fast schon schleppend ansetzt. Mein persönliches Highlight steht aber mit "Necrosophic Rapture" an, mit einem etwas fieserem Gesang könnte die Nummer direkt von Demolition Hammers "Epidemic Of Violence" stammen.

Den Schlusspunkt setzen sie mit "The Final Godsend", einem Song, der definitiv ins Liveset gehört. Hauptsächlich im Midtempo gehalten, eignet sich die Nummer gut zum Mitshouten, was live noch nie verkehrt war. Aber auch das fast zweiminütige Klavieroutro ist wirklich toll gelungen.

Da es von der Scheibe unterschiedliche Ausgaben (mit oder ohne Bonus-DVD, anderem Cover und stellenweise sogar mit Käseraspel!) geben wird, kann es nicht schaden, nach den entsprechenden Gimmicks Ausschau zu halten.

Trackliste

  1. 1. Sermon Of Sacrilege
  2. 2. Pray And Suffer
  3. 3. Black Templar
  4. 4. House Of Possession
  5. 5. Black Wings Of Yog Sothoth
  6. 6. Cult Of the Dead
  7. 7. Necrosophic Rapture
  8. 8. Enslaver Of Souls
  9. 9. Solar Overlord
  10. 10. Lucifer Saviour
  11. 11. The Final Godsend

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3 Kommentare

  • Vor 15 Jahren

    es ist doch schön zu sehen das es noch die ehrlichen bands gibt den es scheissegal ist was der Trend grade sag.....hoffentlich hat die band auch den verdienten erfolg dabei

  • Vor 15 Jahren

    Endlich...was hab ich auf die Scheibe gewartet...und was hatte ich für grosse Erwartungen...

    ...und bin keinen Millimeter enttäuscht worden. (Was im Metal Bereich echt selten geworden ist). Aber hier....Thrash Metal mit der Extra Portion Biss. Meiner Meinung nach kann in diesem Bereich momentan keine andere Band mithalten. Legion Of The Damned klingen Oldschool as Fuck und dabei frisch wie ein Pfefferminzdrop. Im Gegensatz zu den gehypten Veröffentlichungen irgendwelcher alten Helden die entweder bemüht einem vor Jahrzehnten mal erreichten Ideal hinterherhecheln und/oder einfach nur langweilig/nervtötend sind.

    Volle Punktzahl für Cult Of The Dead!

  • Vor 15 Jahren

    Hab mir die Scheibe aus eine spontanen Eingebung heraus gekauft und muss auch sagen, das knallt in den Ohren wie ein D-Böller!
    Da werden einige Songs live bestimmt den Nacken malträtieren.

    Von mir auch volle Punktzahl.