laut.de-Biographie
Maximilian Geller
Schon mal "Die Apothekerin" (1998), "Liebesluder" (2000) oder "Herbstwind" (2002) gesehen? Oder "Ein Fall für Zwei", oder "Tatort", oder "Aktenzeichen XY"? Wenn ja, dann ist auch die Musik von Maximilian Geller bekannt. Denn für diese und zahlreiche andere TV- und Kinoproduktionen schreibt der Wahlmünchner Saxophonist die Filmmusik.
Zur Welt kommt Maximilian Geller im schweizerischen Basel des Jahres 1964. Seine Liebe zur Musik und die Leidenschaft für das Saxophon entdeckt er bereits früh und so verbringt er seine Jugend (nicht nur mit) mit üben. Im zarten Alter von 23 blickt er bereits auf ein abgeschlossenes Studium im Fach klassisches Saxophon an der Hochschule der Künste in Berlin zurück.
Doch er sieht seine musikalische Ausbildung damit noch lange nicht beendet und geht gleich im Anschluss nach Graz, um von 1987 bis 1990 seine instrumentalen Fähigkeiten an der dortigen Hochschule für Musik und darstellende Kunst zu verfeinern. Doch auch das ist ihm nicht genug. Seine Liebe zum Jazz führt ihn nach New York, den Melting Pot der Szene. Dort verbringt er weitere drei Jahre, bevor er es sich anschließend in München gemütlich macht.
Seit 1993 bewegt sich Geller in der bayerischen Hauptstadt und findet dort sein musikalisches und privates Glück. 1996 ist es dann soweit. Maximilian Geller geht mit seiner ersten CD-Produktion unter eigenem Namen an die Öffentlichkeit. "Maximilian Geller Goes Bossa" heißt sein Debüt und erntet soviel Erfolg, dass er ein Jahr später "Maximilian Geller Goes Bossa Encore" nachschiebt.
Dann ist erst mal Schluss mit Bossa und es folgt eine Zeit der Orientierung. Geller knüpft Kontakte zur Filmszene und beginnt 1998 seine Soundtrack-Kompositionsarbeit für "Die Apothekerin". Mit Katja Riemann und Jürgen Vogel prominent besetzt, fährt der Film in den heimischen Lichtspieltheatern einen grandiosen Erfolg ein, zu dem Maximilian Geller seinen Beitrag leistet.
Ein Jahr später musiziert er für Thomas Bahmann und dessen Kinofilm "Südsee eigene Insel" mit Ben Becker in der Hauptrolle. 2000 folgt "Liebesluder" mit Anke Engelke. Inzwischen etabliert in der Filmmusikszene arbeitet Geller fortan mit zahlreichen Regisseuren und Darstellern zusammen. Was ihm im Celluloid-Genre fehlt, holt er sich auf anderen Wegen und so treibt es ihn erneut dazu, sich mit Bühnenprojekten Gehör zu verschaffen.
"Smile", sein 2002er Album, stellt den Startpunkt dar, um seinen gereiften Visionen einen musikalischen Ausdruck zu verleihen. Weitere vier Jahre und ungezählte Filmprojekte später, wagt sich Geller im Mozartjahr mit "Mozart 06 - Lacrimosa" an die Schnittstelle zwischen Klassik und Jazz. "Wir glauben, es bleibt viel Spielraum, die ganze Anmut und Schönheit von Mozarts Musik wiederzugeben. Wir sind überzeugt, Mozart hätte die CD amüsiert", kommentiert er dieses Wagnis.
Vom Erfolg ermuntert, geht Geller auf "Opera In Jazz" (2007) noch einen Schritt weiter. Gemeinsam mit seiner Opern singenden Schwester, der Sopranistin Brigitte Geller, schickt er sich an, die Möglichkeiten dieser Schnittstelle konsequent auszuloten. "Anfangs habe ich selbst nicht gedacht, dass die Form der Oper sich für eine solch musikalische Verschmelzung eignet", blickt Brigitte Geller zurück. "Da aber jeder Musiker ganz bei sich geblieben ist und ehrlich seine Musik gefühlt und interpretiert hat, ist eine neue Ebene erreicht worden, die sowohl Klassikliebhabern als auch Jazzfreunden zu gefallen scheint."
Die Auswahl der Arien trifft Maximilian Geller in Absprache mit seiner Band und seiner Schwester. Letztlich schaffen es u.a. Verdis "La Traviata", Beethovens "Fidelio", Puccinis "Madame Butterfly" und Bizets "Carmen" auf die CD. "Es ging mir zunächst vor allem um schöne Melodien. Außerdem mussten es Arien sein, die harmonisch auf vier Instrumenten umsetzbar sind. Und ich habe meiner Schwester gesagt, sie möge auf 'opernhafte Extravagancas' verzichten", erläutert Geller das Geschehen.
Die Umsetzung dieses ambitionierten Vorhabens gelingt, auch wenn Geller damit die Jazz- und Klassikpolizei auf Trab hält. Mit von der Partie ist neben Manolo Diaz (Kontrabass) und Hajo von Hadeln (Schlagzeug) auch der Pianist Walter Lang, der mit seinem Projekt Trio Elf in der heimischen Jazz- und Clubszene seit 2006 für Aufregung sorgt.
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