ABBA meets Take That: Die neue Version der Single "I Should Have Followed You Home" klingt wie Frankensteins Monster.

Stockholm (jmb) - In der Neuauflage der Single "I Should Have Followed You Home" schwelgen Agnetha Fältskog und Gary Barlow im Schlager-Himmel. Es ist bereits die zweite Singleauskopplung aus Fältskogs neuer Platte "A+", die am 13. Oktober erscheint. Die Neuaufnahme ihres Albums "A" von 2013 enthält alle Tracks des Originals sowie den neuen Song "Where Do We Go From Here". Für "I Should Have Followed You Home" recycelte Agnetha die vor zehn Jahren aufgenommene Gesangsspur von Barlow:

Schon die Originalfassung des seichten Schlager-Duetts war wenig überzeugend. Die lieblose Neufassung verwandelt den Song jedoch in ein regelrechtes Trauerspiel: Agnethas Gesang zerbricht unter der vollen Dröhnung Autotune, die auf ihr lastet. Der neu hinzugefügte Drummachine-Beat klingt zudem, als sei er mit GarageBand produziert worden.

Agnethas untote Solo-Karriere

Tote soll man eigentlich ruhen lassen. Agnetha versucht dem leblosen Überrest ihrer Solo-Karriere jedoch noch einmal Leben einzuhauchen. Vergeblich. Offenbar fehlt es der Schwedin an neuen Ideen. Es reicht nicht, dass ihr Avatar in London jeden Abend das alte ABBA-Material wiederkäut. Nein, jetzt tastet die hörbar in die Jahre gekommene Sängerin auch ihre Solo-Alben an und hackt ihr altes Material schonungslos in Stücke. Das Ergebnis ist "A+", das untote Frankenstein-Monster ihrer Karriere. Trotzdem ist es traurig, zu beobachten, wie würdelos die einst großartige Sängerin mit ihrem Lebenswerk umgeht.

Auf Instagram begründet sie die Entscheidung für die Neuaufnahmen folgendermaßen: "Vor ein paar Jahren hörte ich einen der Songs aus meinem letzten Album 'A' im Radio. Ich habe viele schöne Erinnerungen an die Entstehung dieses Albums und konnte nicht anders, als lächeln. Die Zeit vergeht wie im Flug... Plötzlich kam mir der Gedanke, wie das Album wohl klingen würde, wenn wir es heute gemacht hätten...? Ich konnte nicht aufhören, darüber nachzudenken. Ich wandte mich an die Jungs, die 2013 'A' produziert hatten: "Was würdet ihr davon halten, 'A' neu zu interpretieren und eine völlig neue Version davon zu machen?" Sie waren von der Idee begeistert!". Vom Resultat ist Agnetha ganz aus dem Häuschen: "Es (klingt) so frisch und modern, sogar besser als ich es mir vorgestellt hatte!"

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3 Kommentare mit 2 Antworten

  • Vor einem Jahr

    Agnetha: Ich wandte mich an die Jungs, die 2013 'A' produziert hatten:

    "Was würdet ihr davon halten, 'A' neu zu interpretieren und eine völlig neue Version davon zu machen?"

    Sie waren von der Idee (ein zweites mal abzusahnen, ohne viel leisten zu müssen) begeistert!"....

  • Vor einem Jahr

    Eine der boshaftesten Kritiken die ich je gelesen habe, würdelos geht Agnetha überhaupt nicht mit ihrem Solowerk um. A+ muß nicht jedem gefallen, aber hat seine Berechtigung. Und immerhin ein neuer Song wurde auch aufgenommen. Agnetha macht das nicht etwa " weil sie Geld braucht " sondern sie hat einfach Spaß an der Studioarbeit. Und mit 73 Jahren nochmal ein Album zu veröffentlichen finde ich großartig. Als " Greta Garbo der Popmusik " wurde sie von der Presse so oft bezeichnet aber sie zeigt den Journalisten immer wieder das die sie völlig unterschätzen. Sie macht was und wann sie will und die Fanbase die sie hinter sich hat sollte man auch nicht unterschätzen. Eine Frau die weiß was sie will. Und das ist auch gut so.

  • Vor einem Jahr

    In der Tat ist die Kritik "Schlager aus der Dose" nicht gerade freundlich, leider trifft der Inhalt den Nerv der Sache. Auf dem neuen Albun sind die Songs sehr verzerrt und Agnethas Stimme leider völlig entstellt. Der Drumbeat tut sein Übriges und übertönt die Stimme der Sängerin deutlich. Das Album hätte man sich sparen können. Dies sage ich als Agnethas Fan.