Rauscht mit der neuen iTunes-Version ein weiteres Datenschutzproblem auf den MP3-Konsumenten zu? Die Software analysiert das Hörverhalten und serviert maßgeschneiderte Werbung.

Irland (bin) - Big Brother is watching you: Nach dem Sonymusic-Skandal sorgt der Apple-Konzern für beunruhigende Neuigkeiten. Wie das Rootkit XCP auf den Alben aus dem Hause SonyBMG, so untersucht die neue Version der Musikdatenbank iTunes das Hörverhalten des Users und schickt die gewonnenen Daten an den Apple-Server. Die Spionage von iTunes 6.02 tarnt sich durch einen scheinbar sehr zuvorkommenden Service.

Hört man sich Songs aus seiner iTunes-Bibliothek an, empfiehlt ein kleines Fenster, der so genannte MiniStore, unter der eigenen Liste prompt passendes Liedgut. Der Apple Musicstore unterbreitet das Angebot, Alben des gerade angehörten Interpreten via Download zu erstehen. Auch Musik, die andere User mit einem ähnlichen Hörverhalten beim Musicstore gekauft haben, taucht als Vorschlag in dem Werbefenster auf. Ein Vorgang, der nur durch die Übertragung von Informationen möglich gemacht werden kann.

Die Software macht weder einen Unterschied zwischen gekauften und gerippten MP3s, noch fragt sie den Kunden bei der Installation um Erlaubnis, private Daten an ihre Heimat zu schicken. Wie das Magazin Spiegel berichtet, überträgt das Programm nur den Bandnamen an den Apple-Server, den Songtitel oder das Album nicht. Denn verändert man den Interpreten im ID-Tag des Titels, liefert der Apple Musicstore auch keine künstlerspezifische Werbung mehr. Einfacher lässt sich die Übertragung mit dem Ausschalten des allzu gut informierten Fensters beenden. Das schreibt Apple jedenfalls auf seinen Supportseiten.

Weiterlesen

Spyware-Skandal Sony wusste von XCP-Risiken

Durch den problematischen Kopierschutz XCP warf sich Sony BMG den zürnenden Käufern selbst zum Fraß vor. Nun kam ans Licht, dass der Konzern schon frühzeitig über die Sicherheitsrisiken Bescheid wusste und die Schäden auf beiden Seiten hätte abwenden können.

Noch keine Kommentare