Dank der Anwälte von Metallica dürfen Beatallica in den nächsten Tagen vermutlich ihre Seite beatallica.org wieder ins Netz stellen und ihre Songs weiterhin kostenlos anbieten.
Milwaukee (ben) - Die Chancen stehen günstig, dass die Beatles/Metallica-Parodisten von Beatallica ihr Liedgut bald wieder im Internet verbreiten dürfen. James Hetfield-Singalike Michael Tierney sagte gegenüber mtv.com, dass er zwar den genauen Stand der Gespräche zwischen ihren Anwälten und Sony/ATV nicht kenne, ihre Seite beatallica.org aber "in der nächsten Woche oder so" wieder online gehe.
"Beide Seiten wollen die Sache aus der Welt schaffen. Unsere Juristen haben, mit der Hilfe von Lars und seinen Anwälten, Kontakt mit den Leuten von Sony aufgenommen und wir sind dabei, sicher zu stellen, dass alles in Ordnung geht", sagte der 35-jährige Hobbymusiker. Beatallica parodieren Songs der Beatles im Stil von Metallica, nennen sie "A Hard Garage Dayz Night" oder "Leper Madonna" und stellen diese zum kostenlosen Download im Internet bereit.
Im Februar hatte Sony/ATV per Unterlassungsanordnung dafür gesorgt, dass der zuständige Provider die Beatallica-Seite vom Netz nahm. Außerdem drohte der Plattenmulti mit einer Schadensersatzforderung in unbestimmter Höhe. Grund: Als Rechteinhaber des Beatles-Katalogs würde Sony durch die kostenlosen Downloads "substanzieller und irreparabler Schaden" zugefügt.
Eine Welle des Protestes regte sich daraufhin bei den Fans, Medien in aller Welt berichteten über den Fall. Eine Online-Petition eines Fans steuert mittlerweile stramm auf Unterzeichner Nummer 10.000 zu. Wie bekannt die Hobbyband mittlerweile ist, zeigte schließlich die prominente Unterstützung durch Metallica-Drummer Lars Ulrich, der dafür sorgte, dass sich Metallica-Anwalt Peter Paterno höchstpersönlich mit dem Fall beschäftigte.
Ulrich hatte Tierney sogar von seinem Familienurlaub in Colorado aus angerufen, um mit ihm über das Problem seiner Lieblingcoverband zu sprechen. Anwalt Paterno stellte daraufhin die Verbindung zu Sony/ATV her. "Das Internet ist ein Sumpf der Piraterie", sagte Paterno gegenüber mtv.com, "also schickt man ständig diese Unterlassungsanordnungen raus. Jemand von Sony hat wahrscheinlich die Seite gesehen und dann einen Brief losgeschickt. Als sie realisiert haben, was auf der Seite passiert, haben sie beschlossen, dass es nichts ist, worüber man streiten muss."
Die Frage, ob wirklich Einsicht hinter dem Einlenken des Konzerns steckt oder schlicht Sorge vor zuviel schlechter Presse, ist angesichts der positiven Entwicklung des Falles sekundär. Als erste Amtshandlung möchten die Beatallica-Musiker einen neuen Song ins Netz stellen, sobald ihre Seite wieder online ist. Der Titel bleibt noch geheim, nur so viel sei gesagt: Der Song wird in dreizehn Sprachen erhältlich sein.
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