Platz 6: Kae Tempest - "I Stand On The Line"
Wow. Kann es sein, dass in diesem Jahr die Eröffnungstracks auf britischen Rap-Alben die stärksten sind? Anders als bei Little Simz' "Lotus" hält "Self Titled" jedoch das himmelhohe Niveau, das sein Opener verspricht, auch über die komplette Distanz. "Time is a river that carries and buries": In diesen Fluss stößt "I Stand On The Line" unmittelbar hinein.
Kae Tempest macht seine ureigene Geschichte öffentlich, das Private politisch, und schreibt so nicht nur einen Liebesbrief an das eigene, jüngere Ich, sondern auch eine Hymne für Transpersonen und alle anderen, die sich nicht ins Raster der Engstirnigen quetschen lassen können oder wollen.
Ein in seiner totalen Verletzlichkeit absolut mächtiges Statement, unüberhörbar und in Tagen wie diesen leider nötiger denn je.
von Dani Fromm
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